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Eine positive Zwischenbilanz zur europäischen Testfahrt des digitalen Güterzugs zieht Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für Schienenverkehr bei einem Vorort-Termin des Verkehrsausschusses auf dem Rangierbahnhof im Berliner Westhafen. Seit Januar ist ein Testgüterzug der DB im Auftrag eines europäischen Konsortiums in Europa unterwegs. Gemeinsam mit den DB-Vorständen für Güterverkehr Dr. Sigrid Nikutta sowie für Technik und Digitalisierung, Dr. Daniela Gerd tom Markotten hat Theurer den Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages die Technik präsentiert.

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr:

Die DAK hat den Praxistest bestanden. Die Technik konnte bislang an rund 15 Rangierbahnhöfen in Deutschland, der Schweiz und Österreich bei mehr als 500 Rangiereinsätze ausführlich getestet werden. Auch bei Eis und Schnee funktioniert die Kupplung mit hoher Zuverlässigkeit. Jetzt geht es darum die Prozesse zu optimieren und natürlich auch die Finanzierung für die EU-weite Umrüstung von knapp einer halben Million Güterwagen zu klären.

Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik:

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Die DAK ist das beste Beispiel dafür, dass Digitalisierung der entscheidende Hebel für die klimafreundliche Mobilität ist. Nur mit der DAK kommen mehr Güter von der Straße auf die Schiene. Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese innovative Kupplung nicht geben.

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr:

Die neue Technik bewährt sich im harten Betriebsalltag des Güterverkehrs – das ist für mich die wichtigste Erkenntnis der bisherigen Testläufe. Jetzt gilt es europaweit unsere Partnerinnen und Partner zu überzeugen, dass die Erreichung der Klimaziele im Verkehr vor allem etwas mit dieser Technologie zu tun hat. Nur mit mehr Gütern auf der Schiene schaffen wir die Verkehrswende nachhaltig!

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ist ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung von Güterzügen. Sie ist damit ein entscheidender Hebel, um die Schiene gegenüber der Straße wettbewerbsfähiger zu machen. Die DAK ermöglicht es, Güterwagen automatisch, d.h. ohne Handarbeit zu kuppeln. Auch die Wagenverbindungen für die Bremsen werden automatisch hergestellt. Erstmals werden Güterwagen mit durchgehenden Strom- und Datenleitungen ausgerüstet sein.

Mit der DAK werden schnellere, automatisierte Rangierabläufe möglich. Damit steigt die Kapazität von Umschlagbahnhöfen um bis 40 Prozent. Güterzüge können mit der neuen Kupplungstechnik länger und schwerer werden. Noch wichtiger ist: Sie können mit höherem Tempo als bisher unterwegs sein und dadurch im Schienenverkehr besser „mitschwimmen“. Das erhöht die Kapazität im Schienennetz. Die DAK wird maßgeblich dazu beitragen, die europäischen Klimaziele zu erfüllen.

Vor allem die Fachpersonale in den Güterbahnhöfen loben die deutlich einfachere Arbeit. Allein die DB-Mitarbeitenden müssen bislang täglich bis zu 70.000-mal schwere Kupplungsbügel von Hand auf Schulterhöhe wuchten und zwischen Güterwagen arbeiten.

Der Testzug ist Teil eines Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit 13 Millionen Euro finanziert wird. Daran beteiligt ist ein Konsortium von sechs Unternehmen. Außer der DB und ihrer Tochter DB Cargo sind dies die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Das Ziel ist die EU-weite Einführung der DAK.