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Messstation für Luftqualität und Wetter

Quelle: Fotolia / grafxart

Zu den gesetzlich geregelten Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gehören u.a. meteorologische Dienstleistungen auf allen Gebieten des Verkehrs, für die maßgeblich der DWD zuständig ist. Neben dem Segen der Mobilität stellt der Auto-, Schiffs- und Luftverkehr meist auch eine besondere Belastung für die Umwelt und unsere Atmosphäre dar. Die Überwachung der Atmosphäre wird in Deutschland neben den Luftqualitäts- und gesundheitsorientierten Überwachungen der Landesumweltämter über das BMDV durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) gewährleistet. Der DWD betreibt z.B. für luftchemische Messungen am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg eine sog. GAW-Station (Global Atmosphere Watch). Dort werden im weltweiten Verbund die Trends von Spurengasen und Aerosolen gemessen und die anthropogenen Veränderungen der Zusammensetzung der Atmosphäre analysiert und bewertet (www.dwd.de/luftchemie bzw. www.dwd.de/gaw). So wird beispielsweise die Überwachung der Ozonschicht mit verschiedenen, sich gegenseitig kontrollierenden Messgeräten regelmäßig seit nahezu fünf Jahrzehnten durchgeführt (http://www.dwd.de/ozon).

Zwei Industriekletterer bei der Montage auf dem Turm
Installation von Klimagasmessungen auf dem Fernsehturm Hohenpeißenberg in 93 m Höhe, in Sichtweite der ältesten Bergwetterstation der Welt

Quelle: DWD / T. Deromedis, M. Schumacher, U. Köhler und St. Gilge

Verkehrsemissionen und ihre Auswirkungen

Kraftfahrzeugverkehr ist eine Quelle für Stickoxide und Kohlenwasserstoffe sowie Aerosol, Kohlenmonoxid und Ruß. Im Zuge des luftchemischen Abbaus werden dann saurer Niederschlag, Ozon sowie sekundäres Aerosol gebildet. Gleichzeitig werden bei jeder Verbrennung fossiler Brennstoffe die Treibhausgase Kohlendioxid sowie in geringerem Umfang Lachgas (N2O) freigesetzt, so dass Verkehrsemissionen besonders klimarelevant sind (www.icos-infrastruktur.de).

Saharastaub und Vulkanasche über Deutschland

Sonneneinstrahlung und Sichtweiten in der Atmosphäre werden durch Aerosolpartikel beeinflusst, häufig auch durch großräumige Saharastaubereignisse. Saharastaub kann durch das Ceilometer-Messnetz des DWD erkannt und analysiert werden. Es misst aktuell an mehr als 60 Standorten in Deutschland Aerosolprofile und Wolkenschichten. Mit seiner Hilfe lassen sich auch Aerosole aus großen Waldbränden in Europa oder auch Nordamerika erkennen. Auch die Ausbreitung von Asche und Staub nach einem möglichen Vulkanausbruch lässt sich so verfolgen. Vulkanasche in der Atmosphäre beeinträchtigt die Sicherheit des Flugverkehrs. Der DWD liefert hierzu Messungen, Ausbreitungsrechnungen und eine Bewertung der jeweiligen Situation.

ICOS – Ein Programm zur Überwachung von Klimagasen

Zwei Industriekletterer bei der Montage auf dem Turm
Installation von Klimagasmessungen auf dem Fernsehturm Hohenpeißenberg in 93 m Höhe, in Sichtweite der ältesten Bergwetterstation der Welt

Quelle: DWD / T. Deromedis, M. Schumacher, U. Köhler und St. Gilge

Das BMDV engagiert sich stark im Bereich der Überwachung von Klimagasen in Deutschland und Europa. Es finanziert ab 2016 dauerhaft mit jährlich ca. 3,5 Millionen Euro u. a. ein Klimagasmessnetz in der Atmosphäre beim Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie zentrale analytische Labore zur Unterstützung der Europäischen ICOS Infrastruktur (Integrated Carbon Observation System).

Klimagasmessnetz „Atmosphäre“ im DWD

Die Überwachung der Zusammensetzung der Atmosphäre gehört zum gesetzlichen Auftrag des DWD. Dieser betreibt ein Klimagasmessprogramm in der Atmosphäre an hohen Türmen. Aus den Messdaten werden per Ausbreitungsrechnung Oberflächenflüsse von Klimagasen (CO2, CH4, N2O) in Deutschland bestimmt. Dadurch lassen sich Bilanzen erstellen und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Emissionsminderung bewerten.