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Leeres Autocockpit mit einem graphischen Bildschirm zum automatisierten Fahren

Quelle: Fotolia / zapp2photo

Für die Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele der Bundesregierung ist es von zentraler Bedeutung, auch im Verkehrssektor die Treibhausgasemissionen langfristig und nachhaltig zu senken.

Vielfach wird in der Fachliteratur die Erwartung geäußert, dass durch automatisiertes und vernetztes Fahren der Verkehr kostengünstiger, schneller und flexibler mit deutlich geringeren Treibhausgas (THG) - und Luftschadstoffemissionen möglich sein wird. Angesichts dieser Hoffnungen und des aktuell zu beobachtenden Trends zur Automatisierung und Vernetzung, wirft die vorliegende MKS-Studie einen systematischen Blick auf diese Technologien. Sie untersucht die technische Umsetzbarkeit und die Voraussetzungen für eine Automatisierung des Verkehrs bis 2050 und versucht, die Einsparpotentiale bis 2050 in Bezug auf THG-Emissionen und Endenergieverbrauch (EEV) möglichst realistisch einzuschätzen. Dafür betrachtet sie neben Entwicklungs- und Produktionskosten für die neuen Technologien auch deren Akzeptanz unter den privaten und kommerziellen Kunden. Daraus wird die Mehrpreisbereitschaft der Kunden für die einzelnen Fahrzeugsegmente abgeleitet und das Marktpotenzial abgeschätzt.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Mehrpreisbereitschaft bei kommerziellen Fahrzeugen deutlich höher ist als bei privaten Pkw. Außerdem wird die Durchdringung der Flotten im Straßenverkehr mit den Automatisierungsstufen 4 und 5 bis 2050 abgeschätzt.
Die Studie geht anhand verschiedener Annahmen davon aus, dass die gesamten THG-Emissionen durch die Automatisierung und Vernetzung um ca. 7,6 % (7,8 Mt. CO2äq) im Jahr 2050 sinken können. Unter Berücksichtigung neuer Mobilitätskonzepte, wie der zunehmenden Nutzung von Car- und Ridesharing-Angeboten mit automatisierten Fahrzeugen, schätzt die Studie das Reduktionspotential sogar auf 11,1 % (11,5 Mt. CO2äq) im Jahr 2050.

Die Analysen in dieser Studie zeigen so zum einen das hohe Potential automatisierter und vernetzter Straßenfahrzeuge zur Verbesserung der Energieeffizienz auf. Sie zeigen jedoch auch, dass Verlagerungswirkungen auf die Straße entstehen können, wenn durch das automatisierte und vernetzte Fahren die Attraktivität des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und des Straßengüterverkehrs weiter steigt. Dies würde zu einer Abnahme des Reduktionspotentials führen. Eine deutliche Zunahme von Nachfrage und Angebot an geteilten Mobilitätsdienstleistungen und eine damit einhergehende Senkung der MIV-Anteile am Gesamtverkehrsaufkommen zeigen allerdings weiteres Reduktionspotential auf. Dieser Faktor kann laut der Studie zu einer deutlichen Verbesserung der Effizienz des gesamten Verkehrssystems beitragen.

Die Studie kann am Ende der Seite heruntergeladen werden.