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Ein Bus der BVG BerlKönig

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Problemstellung

Das Bevölkerungswachstum der Metropolregion Berlin/Brandenburg spielt sich nicht nur in der Berliner Innenstadt, sondern auch in den Außenbezirken und den benachbarten Umlandgemeinden ab. Damit verbunden ist ein kontinuierliches Wachstum des Pendelverkehrs. Das ÖPNV-System in den Umlandgemeinden kann diesen rasanten Anstieg allerdings nur unzureichend abfedern, die Park&Ride-Infrastruktur an Regionalbahnhöfen erreicht ihre Belastungsgrenze und einem flächendeckenden Ausbau der Schieneninfrastruktur sind aufgrund der langen Planungs- und Realisierungsvorläufe kurzfristig enge Grenzen gesetzt. Infolgedessen nutzen viele Pendelnde man-gels Alternativen ein Auto und tragen damit zur Ver-kehrs- und Schadstoffproblematik bei.

Projektziel

Der digitale Pendlerbus wurde mit dem Ziel eingeführt, Fahrten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) zu reduzieren. Dabei sollte ein direkter Zubringerdienst von zwei Gebieten am Berliner Stadtrand mit geringer Haltestellendichte das ÖPNV-Angebot über die Stadtgrenzen Berlins hinweg für mehr Menschen zugänglich machen und dadurch eine flexible und zuverlässige Alternative zum MIV bieten. Ab einem Umsteigepunkt sollte Fahrgästen die Möglichkeit gegeben sein, ihre Fahrt mit den bestehenden öffentlichen Verkehrsangeboten fortzusetzen.

Durchführung

Zunächst wurden die wesentlichen Anforderungen an den Pendlerbus identifiziert sowie die abzudeckenden Strecken bewertet und ausgewählt. Dabei wurden Gebiete identifiziert, in denen der ÖV-Anteil der Berufspendelnden zwischen Berlin und dem Umland niedrig war. Da das neue Angebot Berlin mit dem Brandenburger Umland verbinden sollte, war die Ein-bindung der brandenburgischen Körperschaften von besonderer Bedeutung.

Dank einer speziell entwickelten App war die Nutzung des digitalen Pendlerbusses äußerst komfortabel. Nach der einmaligen Installation und Registrierung konnten Fahrgäste in der App Start und Ziel sowie die gewünschte Abfahrts- oder Ankunftszeit auswählen.
Für die Fahrt mit dem Pendlerbus mussten Fahrgäste zusätzlich zu einem gültigen VBB-Fahrausweis einen Zuschlag von 0,50 € zahlen. Dieser Zuschlag wurde erst nach der Fahrt von dem in der App hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht oder in bar bei Fahrtantritt gezahlt. Die eingesetzten Kleinbusse verfügten über zehn Sitzplätze und waren barrierefrei ausgestattet. Die Kleinbusse fuhren nur nach vorheriger Bestellung und kombinierten ähnliche Fahrtwünsche auf der Fahrt zum oder vom Bahnhof. Im Gegensatz zu On-Demand-Angeboten hatten alle Fahrgäste des digitalen Pendlerbusses das gleiche Ziel bzw. den gleichen Startpunkt. Damit gab es nur wenige Umwege. Ohne Parkplatzbedarf, aber mit haustürnaher Bedienung wurden individuelle Pkw-Fahrten von und nach Berlin somit überflüssig.

Zum Ende der Projektlaufzeit wurde das Angebot des digitalen Pendlerbusses aufgrund eines Fahrplan-wechsels sowie der COVID-19-Pandemie eingestellt. Dennoch liefert das Projekt erste Erkenntnisse zur Kombination von flexiblem und Linienbetrieb, welche auf weitere Gebiete übertragbar sind und die Basis für zukünftige flexible Angebote der BVG bieten.

Beitrag zur Luftreinhaltung

Der Digitale Pendlerbus bot Personen, die bisher auf einen eigenen Pkw angewiesen waren, einen Zugang zum Berliner ÖPNV-Netz. Somit konnte die Attraktivität des ÖPNV gesteigert, eine Veränderung des Modal Split zu Gunsten des Umweltverbundes erreicht und Emissionen im Zusammenhang mit dem Verkehrssektor reduziert werden.

TitelFörderprojekt im Programm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ aus dem Themenbereich Automation, Kooperation und Vernetzung
FKZ16DKV30158
ZuwendungsempfängerBerliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Projektvolumen1.439.077,00 €
(davon 719.538,00 € Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit01.07.2018 – 31.08.2021
AnsprechpartnerUlrike Walter
Tel.: +49 (30) 256 29020
E-Mail: Ulrike.Walter@bvg.de