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eine Frau mit Fahrradhelm steht hinter einem Fahrrad, sie bringt ein mit einem Ultraschallsensor ausgestattetes Rücklicht am Fahrradsattel an

Quelle: Foto: Aaron Beck, Modell: Tamara Retzlaff

Projektbeschreibung

Durch die Novelle der Straßenverkehrsordnung wurde im April 2020 ein verbindlicher Überholabstand gegenüber Radfahrenden festgesetzt. Forschungsseitiges Wissen über dessen Einhaltung und die damit verbundenen Infrastrukturparameter lagen bisher nicht in größeren, validen Datensätzen vor.

Das Projekt Space2Ride hatte eine repräsentative Datenerhebung unter Nutzung eines mit einem Ultraschallsensor ausgestatteten Rücklichtes zum Ziel. Aufgrund von Lieferengpässen im Elektroniksektor und Produktionseinschränkungen wegen der COVID Pandemie konnten letztlich 70 Probandinnen und Probanden Daten erheben. Der geplante Pre-Test wurde zudem mit einem OpenBike-Sensor durchgeführt. Insgesamt konnten mehr als 7.000 Überholvorgänge aufgezeichnet werden.

Ergebnisse und Wirkungen

Der ursprünglich geplante Erhebungsumfang konnte leider nicht erreicht, die grundsätzliche Nutzbarkeit des Systems für die Erhebung seitlicher Überholabstände allerdings nachgewiesen werden. Im Projekt konnte die automatisierte Detektion der Art von Überholvorgängen als wichtiger Forschungsbedarf erkannt werden, so dass man aus Datenschutzgründen in der Analyse auf Kameradaten verzichtet hat.

Insgesamt zeigte sich, dass bestimmte Faktoren, wie das Vorhandensein von Gegenverkehr, die Breite des Straßenraumes und die Art des überholenden Fahrzeugs sowie die Tageszeit einen negativen Einfluss auf seitliche Überholabstände haben. Im Pre-Test konnte auch für den Anlagentyp „Radschutzstreifen“ ein deutlich negativer Einfluss beobachtet werden. Dieser ließ sich in der Feldstudie allerdings nicht reproduzieren.

Im Zuge der Visualisierung der Felddaten konnten in der Stadt Leipzig Häufungspunkte für zu nahes Überholen identifiziert werden. Diese werden abschließend mit der Stadt Leipzig ausgewertet.

Verbundkoordinator

Professur für Verkehrsökologie, TU Dresden

  • FKZ: 19F1079A

Projektvolumen

(zum Bewilligungszeitpunkt)

123.692,03 €
(davon 76 % Förderung durch BMDV)

Projektlaufzeit

(zum Bewilligungszeitpunkt)

07/2021 – 08/2022
Projektpartner

Dashfactory GmbH, Jena

  • FKZ: 19F1079B

Stadt Leipzig (assoziierter Partner)

AnsprechpartnerProfessur für Verkehrsökologie, TU Dresden
Dr.-Ing. Sven Lißner
Tel: 0351/46336929
E-Mail: sven.lissner@tu-dresden.de