
Quelle: Eigene Darstellung KIT-IfV auf Grundlage von Daten des Deutschen Mobilitätspanels
Problemstellung
Auf den Fernstraßen des Bundes werden die Fahrzeuge an sogenannten Dauerzählstellen mittels automatisierter Zählgeräte über lange Zeiträume erfasst. Daraus lassen sich sogenannte Ganglinien ableiten, welche die Verkehrsnachfragemengen in ihrem zeitlichen Verlauf abbilden. Die Informationen aus diesen Ganglinien werden dazu verwendet, die für eine Bemessung der Straße notwendigen Verkehrsstärken in den Spitzenstunden zu ermitteln.
Der demographische Wandel oder auch die zunehmende Flexibilisierung von Arbeit (z.B. durch mehr Homeoffice) verändern absehbar die zeitlichen Strukturen der Verkehrsnachfrage. Davon sind auch die für die Auslegung der Infrastruktur relevanten Nachfragespitzen betroffen. Um geeignete Prognosen abzuleiten, ist es erforderlich zu wissen, wie sich eine solche Ganglinie zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Fahrtzwecken und Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern zusammensetzt.
Projektziel
Ziel der Machbarkeitsstudie ist die Entwicklung eines Verfahrens, das die summierten Ganglinien an den Dauerzählstellen nach einzelnen Fahrtzwecken und Akteurinnen und Akteuren auflöst. Daten aus Mobilitätserhebungen im Eigentum des BMDV (MOP Mobilitätspanel, MiD 2017 Erhebung Mobilität in Deutschland) enthalten zwar Informationen über Nutzern Nutzerinnen und Fahrtzwecke, nicht jedoch die in den Ganglinien enthaltenen räumlichen Bezüge, d.h. die geographische Lage. Das Projekt zielt darauf ab, die in den Mobilitätserhebungsdaten enthaltenen Informationen trotzdem für die Differenzierung nutzbar zu machen.
Durchführung
Auf Basis der Mobilitätserhebungsdaten werden idealisierte Ganglinien als Nutzungsmuster mit definierten Eigenschaften gebildet. Diese werden dazu verwendet, die Ganglinien einzelner Dauerzählstellen nachzubilden: Verfahren der KI (Künstlichen Intelligenz) werden dazu eingesetzt, über die Ähnlichkeiten von Strukturen und Umfeldbedingungen (Raumtyp, Lage im Netz) diese Nutzungsmuster auf andere Zählstellendaten zu übertragen, um sowohl ein verbessertes Verständnis über Nutzungsstrukturen (Fahrtzwecke, Nutzungsprofile) als auch eine kausal begründbare Prognose von Bemessungsverkehrsstärken unter veränderten Rahmenbedingungen abzuleiten.
Verbundkoordinator | Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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Projektvolumen (zum Bewilligungszeitpunkt) | 119.402 € (davon 82,46 % Förderung durch BMDV) |
Projektlaufzeit (zum Bewilligungszeitpunkt) | 07/2022- 06/2023 |
Projektpartner | STASA GmbH
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Ansprechpartner | Karlsruher Institut für Technologie Institut für Verkehrswesen Bastian Chlond Tel.: +49 721 608-42257 E-Mail: Bastian.Chlond@kit.edu |