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Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert und Volker Dzaak

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt im Rahmen seiner Förderrichtlinie „BordstromTech“ weitere Projekte zur Reduzierung von Schiffsemissionen in See- und Binnenhäfen. Die Urkunden zu den Förderbescheide in Höhe von fast 1,4 Millionen Euro wurden am 17. Juni 2024 durch die Parlamentarische Staatsekretärin Daniela Kluckert bei einem Workshop zu alternativen Technologien für die umweltfreundliche Bordstrom und mobile Landstromversorgung von See- und Binnenschiffen im BMDV übergeben.

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr:

Unser Ziel ist es, umwelt- und gesundheitsschädliche Schiffsemissionen in der See- und Binnenschifffahrt zu reduzieren. Mit der BordstromTech-Förderung unterstützen wir daher gezielt und technologieoffen vielversprechende Zukunftstechnologien zur Bordstromversorgung und Landstromnutzung. Mit diesem Ansatz stärken wir unsere Technologieführerschaft, leisten einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und sichern uns marktwirtschaftlich neue Chancen. Bisher haben wir Förderungen in Höhe von rund 10 Millionen Euro bewilligt.

Um den Einsatz herkömmlicher Dieselgeneratoren an Bord von See- und Binnenschiffen im Hafen zu reduzieren, gibt es eine ganze Reihe alternativer Technologie-Optionen. Die technologische Bandbreite der geförderten Projekte ist daher sehr vielfältig: Neben der Beschaffung mobiler Landstromanlagen werden Schiffsertüchtigungen zur Landstromnutzung, aber auch weitere klimafreundliche Technologien zur Bordstromerzeugung gefördert. So wird der Markt für diese Technologien angekurbelt und eine deutliche Reduktion von Luftschadstoffen erreicht. Die nun geförderten Projekte haben das Potenzial, weitere 353 t Treibhausgasemissionen und bis zu 123 t Luftschadstoffemissionen pro Jahr, insbesondere in deutschen Häfen, einzusparen.

Die geförderten Projekte im Detail:

Klimafreundliche Personenschifffahrt auf der Donau

Die Regensburger Personenschifffahrt Klinger rüstet bei ihrem Tagesausflugsschiff MS Johannes Kepler das Bordnetz um. Statt eines Dieselaggregats soll nun eine Batterie für ausreichend Strom sorgen, geladen wird diese während der Liegezeiten per Landstrom. Die Warmwasserversorgung wird auf eine Brauchwasserwärmepumpe umgestellt. Um zusätzliche Energie zu sammeln, wird auf der freien Dachfläche eine Solaranlage errichtet. Das Projekt wird mit 165.000 Euro gefördert.

Klimafreundliches Forschungsschiff

Das Helmholtz-Zentrum Hereon rüstet sein Forschungsschiff um: Im Rahmen des BordstromTech-Projektes „BOCOR“ (Bordstrom Coriolis) werden Bunkerstation, Brennstoffzelle, Metallhydrid-Tank und Systemsteuerung beschafft und während der wissenschaftlichen Messkampagnen in der Nord- und Ostsee ausgewertet und optimiert. Der Metallhydridtank zur Wasserstoffspeicherung wurde vom Hereon entwickelt und erforscht – die Speicherung von Wasserstoff in Metallhydriden bietet den Vorteil, dass Wasserstoff in Metallhydridtanks chemisch gebunden wird. Das bedeutet: Eine explosive Wasserstofffreisetzung im Falle einer Tankhavarie ist technisch nicht möglich. Das Projekt wird mit 560.000 Euro gefördert.

Mobile Steganlage versorgt Boote mit Sonnenstrom

Ziel des Vorhabens von Relax Wassersport ist die Entwicklung eines autarken, schwimmend-mobilen Bootsanlegesystems mit Liegeplätzen für gewerblich touristisch genutzte Boote. Die mobile Steganlage erzeugt mit einer PV-Anlage Strom, speichert diesen in Batterien und gibt ihn je nach Bedarf an die Boote weiter – bidirektionaler Energietransfer ist hier auch mitgedacht. Das Projekt wird mit rund 230.000 Euro gefördert.

Schwimmende E-Ladestation

Die Onwater GmbH wird bei der Beschaffung einer schwimmenden E-Ladestation gefördert – diese verfügt über einen Batteriespeicher und ein umweltfreundliches Bordstromversorgungssystem zur bordseitigen und mobilen Stromversorgung in der Freizeitschifffahrt. Das Projekt wird mit rund 240.000 Euro gefördert.

Umweltfreundliche Service-Boote für den Bodensee

Das Bootsdienstleister-Unternehmen MIZU GmbH elektrifiziert seine Service-Bootsflotte, sodass die drei Werkstatt-, Montage- und Sicherheitsboote mit Bordbatterien ausgerüstet und emissionsfrei betrieben werden können. Die Vorhaben werden mit je rund 30.000 Euro gefördert.

Emissionsfrei Liegezeit für Schlepper

Die Otto Wulf GmbH & Co. ertüchtigt ihren Schlepper WULF 4 zur Landstromaufnahme. Hierzu werden die Dieselaggregate und die Hauptschalttafel umgebaut. Während der Liegezeit kann der Schlepper so emissionsfrei betrieben werden. Das Vorhaben wird mit rund 70.000 Euro gefördert.