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Beladenes Containerschiff von oben

Quelle: Adobe Stock / Kalyakan

Mit insgesamt rund 15,6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Entwicklung einer leistungsstarken Brennstoffzellengroßanlage für die Seeschifffahrt. Die innovative und klimafreundliche Technologie soll an Bord eines Kreuzfahrtschiffs im Praxisbetrieb erprobt werden.

Bundesminister Dr. Volker Wissing:

Die Zielstellung ist klar: Auch die Hochseeschifffahrt soll klimaneutral werden. Als Bundesregierung unterstützen wir die Schifffahrt dabei, innovative Technologien auf dem Weg zu diesem Ziel weiterzuentwickeln. Deutsche Unternehmen sind bereits heute Schrittmacher dieser Entwicklung. Mit unserer Förderung wurde die weltweit erste Brennstoffzellenlage dieses Typs auf einem Kreuzfahrtschiff in Deutschland entwickelt. Wir wollen erfolgreich daran anknüpfen und im nächsten Schritt die Hochskalierung der Technologie im Großmaßstab und unter realen Einsatzbedingungen vorantreiben.

Kurt-Christoph von Knobelsdorff, CEO NOW GmbH:

Mit energieeffizienten und umweltfreundlichen Brennstoffzellensystemen können Kraftstoffverbräuche und Emissionen in der Schifffahrt deutlich reduziert werden. Zur Abdeckung der hohen Hotellasten, wie sie bei Kreuzfahrtschiffen auftreten, ergeben sich dadurch enorme Einsatzpotenziale. Einmal installiert, können die Systeme zudem auch flexibel mit zunehmend erneuerbar erzeugten Kraftstoffen versorgt werden. Ein Brennstoffzellengroßsystem, wie es mit dem Projekt HyCruisE entwickelt wird, ist deshalb ein sinnvoller und logischer Schritt hin zu einer klimafreundlichen Schifffahrt.

In dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „HyCruisE“ haben sich die Firma Freudenberg e-Power Systems und die MEYER WERFT GmbH & Co. KG zum Ziel gesetzt, ein neuartiges PEM (Polymer-Elektrolyt-Membran)-Brennstoffzellensystem mit integrierter Reformertechnologie für den Brückenkraftstoff LNG beziehungsweise erneuerbare Gase, sogenanntes synthetisches natürliches Gas (SNG), weiterzuentwickeln. Auf Basis der Entwicklungstätigkeit soll erstmalig eine im Megawatt-Bereich hochskalierte Brennstoffzellengroßanlage aufgebaut und erprobt werden. Das Projekt „HyCruisE“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) durch das BMDV gefördert.

Um die Großanlage „HyCruisE“ in die Praxis umzusetzen, müssen zum einen eine neue Reformertechnologie für die effiziente Herstellung von reformiertem Wasserstoff an Bord entwickelt und zum anderen eine schwerlasttaugliche Brennstoffzellentechnologie skaliert werden. Dies wird in mechanisch und thermisch hochintegrierten Einzelsystemen in der Leistungsklasse von jeweils 500 kW realisiert. Auf Basis ihrer modularen Integrationsfähigkeit werden diese Einzelsysteme an Bord eines Kreuzfahrtschiffs der Reederei Silversea Cruises zu einer Brennstoffzellengroßanlage integriert und im Realeinsatz erprobt. Die Brennstoffzellengroßanlage soll künftig den gesamten Hotelbetrieb des Schiffes versorgen. Daneben stehen auch die elektrische und thermische Einbindung sowie die neuartige Sicherheitstechnik für Brennstoffzellenanlagen mit LNG beziehungsweise SNG an Bord von Passagierschiffen im Fokus der Entwicklung.

Das NIP wird durch die NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PTJ) umgesetzt.