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Eine Person arbeitet an einem Mobilfunkmast

Quelle: Adobe Stock / Kara

Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, hat heute einen Förderbescheid für einen neuen Mobilfunkmast in einem vom Hochwasser 2021 betroffenen Ort in der Region Ahrtal überreicht. Mit rund 890.000 Euro fördert das BMDV in der Ortsgemeinde Lind im Kreis Ahrweiler die Errichtung eines Mobilfunkmasts der Vantage Towers AG, der künftig von der Deutschen Telekom, Telefónica und Vodafone genutzt wird. Der Mast soll den Linder Ortsteil Obliers versorgen, in dem es bislang keinen Mobilfunkempfang gab.

Bundesminister Dr. Volker Wissing:

Germany goes digital – und zwar überall. Diesen Anspruch müssen wir als Wirtschafts- und Technologienation haben. Leistungsstarke Netze sind die Voraussetzung für eine flächendeckende digitale Infrastruktur. Wir wollen, dass die mobile Erreichbarkeit sowie der Zugriff auf Daten, Anwendungen und Dienstleistungen zu jeder Zeit und an jedem Ort in Deutschland möglich sind. Mit unserer gezielten Mobilfunkförderung schließen wir die weißen Flecken überall dort, wo nicht eigenwirtschaftlich ausgebaut wird. Wie wichtig eine funktionierende digitale Infrastruktur ist, haben die Menschen im Ahrtal bei der schrecklichen Flut im Sommer 2021 auf dramatische Weise zu spüren bekommen. Umso mehr freue ich mich, dass jetzt endlich der weiße Fleck im damals ebenfalls betroffenen Linder Ortsteil Obliers verschwindet und sich die drei großen Mobilfunknetzbetreiber bereit erklärt haben, diesen Standort zu nutzen. So sollte es bei jedem weißen Fleck im Land sein.

Das Gebiet von und um Obliers, das der neue Mobilfunkmast versorgen wird, erstreckt sich auf 190 Hektar, das entspricht 260 Fußballfeldern. Die geografische Berg-Tal-Lage ist für die Mobilfunkversorgung eine besondere Herausforderung. Auch wegen der dünnen Besiedlung ist ein privater Ausbau unwirtschaftlich. Infolge des Starkregens vor anderthalb Jahren war der Ortsteil überflutet und von einer wichtigen Versorgungsstraße abgeschnitten worden. Der fehlende Mobilfunkempfang hatte die Kommunikation der Anwohnerinnen und Anwohner maßgeblich erschwert.

Das Mobilfunkförderprogramm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) ist ein Angebot an die Marktakteure, die Versorgung in unwirtschaftlichen Gebieten zu ermöglichen. Die mit der Umsetzung beauftragte Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) prüft für alle weißen Flecken, ob in den kommenden Jahren ein eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfindet oder nicht. Die MIG hat bislang insgesamt 1.273 Markterkundungsverfahren veröffentlicht, von denen 972 bereits ausgewertet sind. Demnach ist in 704 Gebieten ein geförderter Ausbau nicht ausgeschlossen, weil die Netzbetreiber keinen eigenwirtschaftlichen Ausbau planen.

Um eine Förderung in diesen Gebieten zu ermöglichen, braucht es eine Zusammenarbeit von Netzbetreibern, Grundstückseigentümern und Tower Companies. Die MIG begleitet und moderiert diesen Prozess aktiv vor Ort. 2022 konnten die ersten beiden Zuwendungsbescheide übergeben werden. In Lind geht nun der dritte Standort in die Förderung. Mit der weitgehend abgeschlossenen Phase der Markterkundungen wird die Zahl der Förderaufrufe nun weiter steigen.

Um zudem die Grundstücksakquise zu beschleunigen, hat die MIG mittlerweile Rahmen- beziehungsweise Musterverträge mit den Bayerischen Staatsforsten, dem Niedersächsischen Landesforst, dem Deutschen Bauernverband und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgehandelt. Verhandlungen über weitere entsprechende Verträge laufen noch.