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Landschaftsfoto mit einer fahrenden Eisenbahn und einer Straße im Hintergrund

Quelle: Adobe Stock / Bernd Leitner

Der Deutschlandtakt macht die Schiene fit für die Zukunft. Er ist der zentrale Kompass für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des Schienennetzes. Ziel ist eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur. Um das zu erreichen, vollzieht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gemeinsam mit allen Beteiligten einen Paradigmenwechsel in der Infrastrukturplanung. Der Ansatz ist „erst der Fahrplan, dann die Infrastruktur“.

Die konkreten Verbesserungen, die der Deutschlandtakt in der Region Nord-West auf die Schiene bringen soll, hat der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Herr Parlamentarischer Staatssekretär Theurer, am Dienstag in der dritten von deutschlandweit vier Regionalkonferenzen in Hamburg vorgestellt. Gemeinsam mit Vertretern der Länder und der Branche wurden verschiedene Perspektiven auf den Deutschlandtakt betrachtet.

Parlamentarischer Staatssekretär Michael Theurer:

Mit dem Deutschlandtakt haben wir erstmalig ein Gesamtkonzept für die Schiene, das den Nah-, Fern- und Güterverkehr gleichermaßen umfasst und in Etappen schnell erfahrbar wird. Es geht dabei ausdrücklich nicht um isolierte Rennstrecken, sondern um leistungsfähige und zukunftsgerechte Schienenwege mit attraktiven Angeboten und kurzen Reisezeiten bis in die Regionen. Gemeinsam mit allen Beteiligten gilt es nun, die für den Deutschlandtakt notwendigen Maßnahmen – natürlich unter Berücksichtigung der regionalen Belange – zielgerichtet voranzubringen. Der Deutschlandtakt beinhaltet dabei nur die verkehrlichen Anforderungen, die konkrete Ausgestaltung der Projekte einschließlich der Trassenführung erfolgt in den weiteren Planungsphasen.

Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks:

Der Deutschlandtakt ist ein Paradigmenwechsel, mit ihm stellen wir Teile der Verkehrspolitik vom Kopf auf die Füße. Wir haben feste Zugzielzahlen, die für die Menschen zu deutlichen Reisezeitersparnissen und für die Bahn einem spürbaren Qualitätsgewinn führen. Davon profitiert nicht nur der Fernverkehr, sondern auch der Regionalverkehr und über die Stärkung der Infrastruktur auch der Güterverkehr. Um diese Angebotsziele zu erreichen, benötigen wir zum einen das Geld, aber auch den politischen Mut, wichtige Infrastrukturmaßnahmen umzusetzen. Wir stehen dafür in Hamburg bereit, werden unter anderem den Hauptbahnhof vergrößern, planen einen neuen S-Bahn-Tunnel durch die Stadt und prüfen die Erweiterung der Elbbrücken.

Schleswig-Holsteinischer Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen:

Mit dem Deutschland-Takt haben Bund und Länder erstmals ein gemeinsames Zielkonzept für den Bahnverkehr entwickelt. Dies wird die Nutzung der Bahn attraktiver machen, in den Städten wie auf dem Land. Das Land Schleswig-Holstein wird seinen Beitrag dazu leisten, in dem es Nahverkehre ausbaut und Strecken reaktiviert. Wichtig ist, dass der Bund die Finanzierung der Infrastrukturprojekte sicherstellt. In Schleswig-Holstein betrifft dies zum Beispiel zusätzliche Gleise zwischen Bad Schwartau und Lübeck. Klar ist aber auch: Der Deutschlandtakt wird nur Wirklichkeit werden, wenn der Bund auch ausreichend Regionalisierungsmittel bereitstellt. Erst damit werden umfangreiche Angebotsausweitungen und die Bestellung von Verkehren auf reaktivierten Strecken möglich.

Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Verkehrsministerium:

Für Niedersachsen bietet der Deutschlandtakt große Chancen. Wir verbessern das Angebot im Personennahverkehr, und ich erwarte eine bessere direkte Anbindung der niedersächsischen Städte an den Personenfernverkehr. Meine Hoffnung ist, dass auch der Güterverkehr gestärkt werden kann. Für den Deutschlandtakt sind umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. Wir müssen das Augenmerk darauflegen, was in welcher Zeit machbar ist, welche Maßnahmen allen Verkehren nützen und wie auch die betroffenen Regionen einbezogen werden können. In Deutschland sollte zuerst das umgesetzt werden, was im Bundesverkehrswegeplan bereits vorgesehen ist. Wir brauchen einen realistischen Deutschlandtakt und keine unerreichbare Utopie. Daher begrüße ich den Ansatz einer ständigen Verbesserung des Deutschlandtaktes. Besonders wichtig ist, dass zeitnah zusätzliche Kapazitäten im Schienennetz geschaffen werden, um das Angebot weiter auszubauen. Mehr Personen und mehr Güter auf der umweltfreundlichen Schiene – dafür kann der Deutschlandtakt mit attraktiven Umsteigezeiten in den Bahnknoten und Verbesserungen im Netz ein Baustein sein.

Der Deutschlandtakt ist kein abstraktes Ziel, sondern wird Schritt für Schritt konkreter: Auf dem Wege zum Deutschlandtakt befinden sich derzeit Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von rund 26 Mrd. Euro in der Region Nord-West in der Planung bzw. Umsetzung. Dies betrifft unter anderem die Achsen Münster – Lünen, Hannover – Hamburg/Bremen, Hannover – Bielefeld, Hamburg – Lübeck – Puttgarden, Brunsbüttel- Wilster sowie die Knoten Köln, Hamburg und Hannover.
Eine Liste der für den Deutschlandtakt notwendigen Vorhaben in der Region Nord-West finden Sie in der Anlage.

Ausführliche Informationen zum Deutschlandtakt finden Sie im angehängten Faktenblatt sowie hier.