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Talbrücke Rahmede

Quelle: BMDV

Warum musste die Brücke abgerissen werden?

• Im Dezember 2021 hat die Autobahn GmbH des Bundes die Talbrücke Rahmede wegen schwerer Schäden am Haupttragwerk für den Verkehr gesperrt.
• Die Talbrücke Rahmede konnte nicht mehr ertüchtigt werden.
• Sie muss daher durch einen Neubau ersetzt werden.

Wann wird die neue Brücke unter Verkehr gehen?
Wie sieht der Bauzeitenplan aus?

• Erklärtes Ziel ist es, die Talbrücke Rahmede schnellstmöglich durch einen Neubau zu ersetzen.
• Um den Neubau der Brücke frühestmöglich zu erreichen, hat die Autobahn GmbH des Bundes eine funktionale Ausschreibung für deren Neubau ausgelobt.
• Bei der funktionalen Ausschreibung werden dem Auftragnehmer neben den Bauleistungen auch Planungsleistungen übertragen („Planung und Bau aus einer Hand“).
• Zur Beschleunigung des Neubaus hat die Autobahn GmbH des Bundes im Rahmen der Ausschreibung entsprechende Anreize gesetzt und die Bauzeit als wichtiges Kriterium in die Wertung einbezogen.
• Die Autobahn GmbH des Bundes hat nunmehr das Vergabeverfahren abgeschlossen und am 04.07.2023 den Auftrag an die Bietergemeinschaft HABAU/MCE/Bickhardt Bau erteilt.
• Der Auftragnehmer hat die Detailplanungen bereits eingeleitet.
• Die Bauvorbereitungen laufen auf Hochtouren.
• Nach dem Zeitplan ist vorgesehen, den ersten Überbau bis Mitte 2026 fertigzustellen.
• Nach der Fertigstellung wird der Verkehr auf der A 45 wieder durchgängig fließen können.

Wie hoch ist die Auftragssumme?

• Das Auftragsvolumen beträgt rund 170 Mio. Euro.

Wie ist das Vergabeverfahren zum Neubau der Talbrücke Rahmede abgelaufen?

• Die Autobahn GmbH des Bundes hat das Vergabeverfahren sehr zügig und noch vor Ablauf der Bindefrist abgeschlossen.
• Nach Abschluss der Vorplanungen hat die Autobahn GmbH des Bundes am 20.10.2022 das zweistufige EU-weite Vergabeverfahren für den Neubau der Talbrücke Rahmede mit dem Teilnahmewettbewerb gestartet. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs konnten sich Firmen bis zum 21.11.2022 um den Neubau der Talbrücke bewerben.
• Nach Auswertung der Bewerbungsunterlagen hat die Autobahn GmbH des Bundes drei qualifizierte Teilnehmer zu einer Angebotsabgabe für den Ersatzneubau aufgefordert. Die Bieter haben am 25.05.2023 Angebote eingereicht. Die Bearbeitungszeit von rund 6 Monaten war erforderlich, um der komplexen Planungsaufgabe nach den Wertungskriterien entsprechende, gut ausgearbeitete Angebote zu erhalten.
• Die Autobahn GmbH des Bundes konnte das Vergabeverfahren am 04.07.2023 mit der Vergabe erfolgreich beenden.
• Eine möglichst kurze Bauzeit war dabei ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung der Angebote.

Welche Maßnahmen plant das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), um die örtliche Bevölkerung zu entlasten?

• Das BMDV hat eine Anpassung des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) veranlasst, um bei lang andauernden Vollsperrungen von Bundesfernstraßen Eigentümerinnen und Eigentümern entlang ausgewiesener Umleitungsstrecken Aufwendungen für passiven Lärmschutz – also z. B. für Lärmschutzfenster – erstatten zu können. Das Gesetz ist im Juni 2022 in Kraft getreten. Es wird in Lüdenscheid gut angenommen.
• Um die Belastungen entlang der Umleitungsstrecke zu mindern, hat die Stadt Lüdenscheid am 30.11.2022 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h und am 10.06.2023 ein Durchfahrtverbot für den überregionalen Lkw-Verkehr auf der Umleitungsstrecke angeordnet.

Betroffene kritisieren ein Zuständigkeitsdickicht und undurchschaubare Schwarze-Peter-Spielchen bei Verantwortlichkeiten zwischen Bundesverkehrsministerium, Autobahn GmbH, Land, Stadt und Kommune – ist das nachvollziehbar? Was ließe sich verbessern?

• Die Zuständigkeiten bei Planung, Bau und Betrieb sind klar geregelt.
• Der Bund ist als Baulastträger für den Neubau der Talbrücke Rahmede zuständig.
• Nordrhein-Westfalen ist als Baulastträger für die Umleitungsstrecke verantwortlich.
• Die Kommunen, etwa die Stadt Lüdenscheid im Stadtgebiet von Lüdenscheid, sind örtliche Verkehrsbehörden und unter anderem für verkehrsrechtliche Anordnungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen zuständig.

Wie funktioniert die Steuerung und die Kommunikation bei diesem Großprojekt?

• Der Bund setzt beim Neubau der Talbrücke Rahmede auf eine intensive Kommunikation, um die komplexen Entscheidungen schnellstmöglich und adressatengerecht zu kommunizieren.
• Um die Entscheidungswege zu verkürzen und das Zusammenwirken der beteiligten Organisationen und Verwaltungen bestmöglich zu gestalten, hat das BMDV dazu unmittelbar nach der Sperrung der A 45 einen Lenkungskreis im BMDV eingerichtet.
• Dieser Kreis hat die Aufgabe, die breit gefächerten Planungsaufgaben zu koordinieren und eng zwischen den beteiligten Fachbehörden abzustimmen.
• Dadurch können alle erforderlichen Planungsschritte unverzüglich veranlasst und die Planungen und die Bauvorbereitungen weiter beschleunigt werden.
• Zudem hat Bundesminister Dr. Volker Wissing erstmalig für ein Großprojekt in Deutschland einen örtlichen Bürgerbeauftragten eingesetzt.
• Herr Bürgermeister Sebastian Wagemeyer hat diese anspruchsvolle Aufgabe im Februar 2022 übernommen.
• Damit geht das BMDV innovative Wege, um gemeinsam mit der Region bestmögliche Lösungen zu finden.
• Mit Zugang zu sämtlichen Informationen bei den beteiligten Organisationen und Fachbehörden ist der Bürgerbeauftragte in der Lage, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft schnell an die zuständigen Stellen zu vermitteln und in alle Richtungen zu kommunizieren.
• Dabei unterstützt ihn das eigens dafür eingerichtete Bürgerbüro, das der Bund finanziert.

Allein in NRW sollen 860 Brücken modernisiert werden. Wie kann man das schaffen (Blick in die Zukunft)?

• Der Erhalt unserer Verkehrsinfrastruktur hat für das BMDV höchste Priorität.
• Dabei spielen die Brückenbauwerke eine besondere Rolle.
• Deshalb hat das BMDV das „Zukunftspaket leistungsfähige Autobahnbrücken“ vorgestellt.
• Das BMDV setzt neue Prioritäten, um die Modernisierung der Brücken strategisch und in der sinnvollsten Reihenfolge anzugehen.
• So setzten sich das BMDV und die Autobahn GmbH das Ziel, über 4.000 Brücken-Teilbauwerke in den kommenden zehn Jahren zu verstärken oder zu ersetzen.
• Dafür erhöht das BMDV die finanziellen Mittel und startet frühzeitig den Dialog mit allen Beteiligten.
• Das BMDV beschleunigt, digitalisiert und vereinfacht Planungen, Verfahren und Abstimmungen.
• All diese wichtigen Bausteine haben am Ende ein klares Ziel: Wir wollen die Brückenmodernisierung deutlich beschleunigen!