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Zapfanlage für Autogas
Wie soll es mit der Förderung von Erd- und Autogas weitergehen?

Quelle: pierrephoto / iStock

Alternative Energieträger tragen dazu bei, Treibhausgasemissionen zu verringern und die Abhängigkeit von Ölimporten zu reduzieren. Mit dem EU-Maßnahmenpaket „Clean Power for Transport (CPT)“ wurde die Grundlage für den Markthochlauf alternativer Energieträger im europäischen Verkehr geschaffen. Ein Teil davon ist die Richtlinie zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFID - Alternative Fuels Infrastructure Directive), welche die Mitgliedsstaaten u.a. dazu verpflichtete, bis Ende 2016 nationale Strategierahmen (NSR) für den Aufbau einer solchen Infrastruktur zu entwickeln. Diese decken die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, die Infrastruktur für die Erdgasversorgung des Verkehrs (CNG und LNG) sowie die Infrastruktur für die Wasserstoffversorgung von Brennstoffzellenfahrzeugen ab.

Die Studie „Entwicklung von Maßnahmenbündeln zur Förderung von CNG/LNG zur Unterstützung der CPTClean Power for Transport-Initiative“ im Rahmen der MKS stellt den aktuellen Stand dar und ermittelt auf Basis künftiger Anforderungen eine Empfehlung für eine angemessene CNG/LNG-Versorgung für den Straßen- und Schiffsverkehr (Binnen- und Seeschifffahrt) in den Jahren 2020, 2025 und 2030.

Für CNG konnte festgestellt werden, dass das aktuelle Tankstellennetz bereits die Vorgaben im Sinne der AFIDAlternative Fuels Infrastructure Directive erfüllt. Es existieren ausreichend CNG-Tankstellen entlang des TEN-V-Netzes sowie in den Ballungsräumen, jedoch müssen Maßnahmen ergriffen werden um einen wirtschaftlichen Fortbestand dieses Netzes auf Dauer zu ermöglichen. Die Versorgung des Verkehrssektors mit LNG muss erst noch aufgebaut werden. Ausgehend von der Annahme, dass zusätzlich zu der bereits in Betrieb befindlichen Tankstelle im Großraum Berlin zeitnah eine weitere in Bremen eröffnet wird, sind ergänzend sechs zusätzliche Tankstellen notwendig um die Anforderungen im Sinne der Richtlinie zu erfüllen. Hier sollen vor allem Maßnahmen ergriffen werden, die einen Markthochlauf ermöglichen, d.h. die Errichtung von Infrastruktur attraktiv und die Aus- und Umrüstung von Fahrzeugflotten auf LNG wirtschaftlich machen.
Im maritimen Verkehr ist die Nachfrage nach LNG noch sehr gering, vor allem in der Seeschifffahrt wird jedoch ein Wachstum erwartet. Aktuell kann die Nachfrage am wirtschaftlichsten durch mobile Tankinfrastruktur, entweder Truck-to-Ship oder Ship-to-Ship, abgedeckt werden.

Die Ergebnisse dieser Studie sind in die Erarbeitung des Nationalen Strategierahmens über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe eingeflossen, der am 9.11.2016 vom Bundeskabinett beschlossen wurde.

Die Studie kann am Seitenende heruntergeladen werden.