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Ein Flugzeugflügel über einem Rapsfeld

Quelle: Adobe Stock / jrmedien_de

Im Zuge des Klimaschutzes sind auch im Luftverkehr Innovationen für einen klimafreundlichen Verkehr unausweichlich. Aufgrund langer Lebenszyklen der Flugzeuge und der Internationalität des Luftverkehrs bieten sich umweltfreundliche Kraftstoffe an, die wie herkömmliches Kerosin verwendet und diesem beigemischt werden können: sogenannte Drop-In-Kerosine aus Biomasse (Biokerosine) oder auf Basis von erneuerbarem Strom und CO2 (EE-Kerosin). Internationale Zielsetzungen für den Einsatz erneuerbaren Kerosins sollen bis 2040 eine Steigerung der Nachfrage bewirken. Untersuchungen und Pilotprojekte haben daher zum Ziel, effizientere, günstigere Verfahren für die bisher kostenintensive Herstellung von Bio- und EE-Kerosin zu entwickeln.

Die Studie „Biokerosin und EE-Kerosin für die Luftfahrt der Zukunft – von der Theorie zum Pilotvorhaben“ fasst Hinweise und Handlungsempfehlungen für wegweisende Einzelprojekte und Voraussetzungen für eine breitere Einführung erneuerbaren Kerosins in Deutschland zusammen. In die Studie sind Erkenntnisse aus vorhergehenden Untersuchungen (z.B. die „Kurzstudie Drop-In Kraftstoffe für die Luftfahrt“) und Pilotprojekten sowie von Verbänden und NGOs eingeflossen.

Forschungs- und Entwicklungsbedarfe bestehen laut Studie in den Bereichen Elektrolyse, Bereitstellung von CO2 aus industriellen Prozessen, Kraftstoffsynthese und verschiedenen Konversionsverfahren. Um die Gesamteffizienz der Technologie zu gewährleisten seien Analysen der Synergien mit anderen Energieträgern notwendig. Auch Nachhaltigkeitsgesichtspunkte nimmt die Studie in den Blick. Kritisch zu betrachten bei der Herstellung von Biokerosin sei laut Studie der Wasser- und Flächenverbrauch sowie die unvermeidbaren Emissionen in der Produktion. Synthetisches Kerosin, hergestellt aus erneuerbarem Strom und CO2, sei auf die Wasserversorgung am Produktionsstandort angewiesen. Die Einhaltung von Nachhaltigkeitsanforderungen sei zu gewährleisten.

Mit Blick auf Chancen und Herausforderungen für den Aufbau der Wertschöpfungsketten für beide Arten erneuerbaren Kerosins sollten der Eintritt neuer Marktakteure, die Verfügbarkeit notwendiger Ressourcen und die Entwicklung der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen im Blick behalten und Stakeholder rechtzeitig informiert und eingebunden werden.

Gemäß den Studienergebnissen, sollen sich Pilotprojekte bis 2030 auf die Technologieentwicklung konzentrieren sowie entsprechende regulatorische und politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, um in absehbarer Zeit ausreichende Mengen an erneuerbarem Kerosin zu produzieren. Hierbei solle die Umsetzung durch begleitende Strategie und Entwicklungsplan inklusive Technologieroadmap im Kontext politischer Rahmenbedingungen sowie die Vernetzung mit bereits laufenden oder initiierten Pilot- und Demonstrationsvorhaben erfolgen.

Die Studie kann am Seitenende heruntergeladen werden.