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Foto einer Straßenbahn

Quelle: Adobe Stock / bbsferrari

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung hat den Abschlussbericht zur Überblicksforschung Straßenbahnautomatisierung veröffentlicht.

Bundesminister Dr. Volker Wissing:

Mit der Digitalisierung im Verkehr wollen wir für alle Verkehrsträger Vorteile im assistierten, automatisierten und vernetzten Fahren ausschöpfen. Wir sehen, dass der Fortschritt bei der Kfz-Automatisierung auch vielfache Impulse für den öffentlichen Verkehr mit Straßenbahnen setzt.

Prof. Corinna Salander, Abteilungsleiterin Eisenbahnen im BMDV:

Wir werden auch zukünftig gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung und im Dialog mit dem Schienenverkehrssektor Innovationen bei Eisenbahnen wie auch städtischen Schienenbahnen mit wissenschaftlicher Expertise unterstützen.

Die Auftragnehmer vom Karlsruher Institut für Technologie KIT, der AVG, TTK und MARLO Consultants haben automatisierte Betriebsfunktionen von Straßenbahnen umfassend analysiert und interaktiv mit Sektorvertretern Potenziale von Technologien zum vernetzten Fahren mit Straßenbahnen bewertet.

Roadmap Automatisierung

Im Ergebnis wird mit dem Forschungsvorhaben eine Roadmap skizziert, die Wege zum automatisierten Fahren mit Straßenbahnen aufzeigt:

Schaubild: Die drei Begriffe „Vernetzung“, „Fahrerassistenz“ und „Automatisierung“ werden im Ergebnis zusammengeführt zur Kachel „Automatisiertes Fahren in hochkomplexen Verkehrssituationen“
Abbildung: Wege zum automatisierten Fahren

Quelle: Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt

Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen

In der wirtschaftlichen Bewertung wurden für ein Straßenbahnnetz aus der Betriebspraxis Investitionsszenarien mit verschiedenen Innovationsstrategien für eine bessere Betriebsqualität und Beschleunigung des Verkehrs entwickelt. Dabei wurde deutlich, dass bereits für die Einstiegs-Säulen der Roadmap, die intelligente Vernetzung, Fahrerassistenz und sensorgestützte Automatisierung volkswirtschaftliche Vorteile erzielbar sind, die die Kosten der Digitalisierung vielfach um einen Faktor von 3 und mehr übersteigen.

Weiteres Vorgehen

Diese Vorteile sollten sukzessive zeitnah in die Praxis überführt werden. Dies bedarf gemeinsamer Anstrengungen von Akteuren von Bahnindustrie, Verkehrsunternehmen und öffentlicher Hand sowohl bei Standards und Methoden wie auch der Praxis-Erprobung und den Investitionsstrategien. Hierfür beschreibt der Bericht Handlungsimpulse und konkrete Schritte. In der längerfristigen Entwicklung werden auch die Perspektiven eines fahrerlosen Fahrens in hochkomplexen Verkehrssituationen aufgezeigt. Insbesondere der Technologie-Austausch mit dem Kfz-Bereich wird als aussichtsreicher Ansatz betrachtet, um die Entwicklungsfähigkeiten für Hochtechnologie wirksam zum Einsatz zu bringen.

Ausführlicher Bericht

Die Forschung wurde vom BMDV als Vorhaben FOPS 70.0943/2017 durch das Forschungsprogramm Stadtverkehr www.fops.de finanziert.

Das DZSF hat die Ergebnisse hier auf seiner Homepage als Bericht 38 (2023) veröffentlicht: Automatisierte Betriebsfunktionen von Straßenbahnen: Bewertung der Potenziale von Technologien zum vernetzten Fahren