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Projektillustration: AgriNavi (Quelle: Fotolia/bernardbodo)

Quelle: Fotolia/bernardbodo

Projektbeschreibung

Konventionelle Navigationssysteme nutzen Karten von externen Anbietern, in denen keine Feldwege enthalten sind. Bei der Navigation werden zudem Maschineneigenschaften und aktuelle Faktoren wie Wetter oder Bodenfeuchte nicht berücksichtigt. In einer Machbarkeitsstudie wurden das Street Map Premium Straßennetz und Feldwege aus dem ATKIS-Datensatz miteinander verbunden und ein zusammenhängendes Routingnetz erzeugt, das Landwirten ermöglicht, über öffentliche und private Straßen bis hin zum Feld zu navigieren. Für ein Pilotgebiet im Münsterland wurden den Feldwegen neue Attribute zugewiesen, die durch Fernerkundung ermittelt wurden. In einer cloudbasierten Umgebung wurden zeitreihenbasierte Sentinel 1 und Sentinel 2 Daten ausgewertet und über ArcGIS von Esri geräteübergreifend bereitgestellt. Wissenschaftler von RLP AgroScience verantworten die Algorithmen zur Auswertung dieser Daten. AgriNAVI wurde von ausgewählten AGRAVIS-Kunden getestet und an ihre Bedürfnisse angepasst. Landmaschineneigenschaften wie Größe und Gewicht, sowie die aktuelle Befahrbarkeit der Feldwege fließen nun bei der Berechnung der optimalen Route und der Fahrtdauer ein. Die Nutzer können selbständig neue Hindernisse oder Durchfahrtbeschränkungen einpflegen, damit diese bei der nächsten Navigation berücksichtigt werden.

Ergebnisse und Wirkungen

  • Wir haben ATKIS und Street Map Premium automatisiert miteinander verknüpft.
  • Wir haben ATKIS routingfähig gemacht und mit zusätzlichen Attributen ergänzt.
  • Wir haben ein Web-Tool entwickelt, über das man Hindernisse nachträglich in das Routingnetz aufnehmen kann.
  • Wir haben eine Cloud-Umgebung verwendet, die keine Internetverbindung für das Routing benötigt.

Mit AgriNAVI konnten wir zum Bewusstsein beitragen, dass die Landwirtschaft ein Treiber der Digitalisierung ist. Die Technologie in der Landwirtschaft ist sehr fortschrittlich, die digitale Infrastruktur im ländlichen Raum muss nachziehen. Die Datenbasis für eine ressourcenschonende Navigation ist bereits da. AgriNAVI hat diese bewiesen. Das Projekt hat zudem die Machbarkeit bewiesen, Open Data des Bundes so anzureichern und zu verbinden, dass eine zielführende und ressourcensparende Navigation auch mit Landmaschinen im ländlichen Bereich möglich ist.


Verbundkoordinator

Esri Deutschland GmbH, Kranzberg

  • FKZ: 19F1036A
Projektvolumen113.577 €
(davon 70 % Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit05/2018 - 01/2019
Projektpartner

• RLP AgroScience, Institut für Agrarökologie, Neustadt a.d. Weinstraße

  • FKZ: 19F1036B


• AGRAVIS Technik Münsterland-Ems GmbH, Borken

  • FKZ: 19F1036C
AnsprechpartnerEsri Deutschland Gmbh
Holger Lipke
E-Mail: h.lipke@esri.de