
Quelle: pexels/Henry Marsh
Projektbeschreibung
Die zunehmende Nutzung von Smartphones durch Verkehrsteilnehmer hat in den letzten Jahren zu einer merklichen Erhöhung der Unfallraten geführt. Dies betrifft sowohl Verkehrsteilnehmer mit motorisierten Fahrzeugen als auch Fußgänger und Fahrradfahrer. Die bisherigen Lösungsansätze im Bereich der Vernetzung von Verkehrsteilnehmern oder die Erweiterung von Smartphone-Sensorik, zeigen bislang geringe bis keine Verbesserung. Im Rahmen dieses Projektes sollte daher die technische, rechtliche und wirtschaftliche Umsetzbarkeit eines Smartphone-basierten Warn- und Hinweis-Systems für Fußgänger als Lösungsansatz zur Kollisions- und damit Unfallvermeidung untersucht werden.
Ergebnisse und Wirkungen
Die Untersuchungen relevanter Unfalldaten zeigte, dass die heutige Unfallaufnahme nicht alle Merkmale für eine gute Analyse erfasst. Teilweise werden bei der Ortsangabe nur der Straßenname bzw. die Kreuzung erfasst. Hier war sehr viel manuelle Recherche notwendig, um den Unfallpunkt aus anderen Informationen zu extrahieren.
Die technischen Analysen an den Unfallschwerpunkten ergaben zudem, dass die Genauigkeit, gerade im städtischen Bereich, unzureichend für eine ausreichende Vorhersage der Kollisionswahrscheinlichkeit ist. Eine mittlere Abweichung von ca. 7 m an einigen identifizierten Gefahrenstellen ist hierfür nicht hinreichend genau. Die hohe Ungenauigkeit ist auf Reflektionen des Satellitennavigationssignals durch mehrgeschossige Gebäude in den innerstädtischen Bereichen zurückzuführen. Gerade in diesen Zentrumslagen ereigneten sich jedoch die meisten relevanten Unfälle.
In Zukunft könnten höhere Positionsgenauigkeiten durch die gleichzeitige Verwendung von mehreren GNSS-Systemen (z.B. GPS und Galileo) und/oder der Einsatz von Mehrkanal GNSS-Empfängern in Smartphones zu Verbesserungen führen. Nach derzeitigem Stand der Technik ist die Positionsgenauigkeit jedoch nicht ausreichend für das gedachte Warn- und Hinweissystem.
Verbundkoordinator | Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen gGmbH, Paderborn
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Projektvolumen | 99.524 € (davon 100 % Förderanteil durch BMDV) |
Projektlaufzeit | 12/2017 - 08/2018 |
Projektpartner | Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen - Fakultät 3 - Bauingenieurwesen - Lehrstuhl und Institut für Straßenwesen, Aachen
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Ansprechpartner | Prof. Dr. Eckhard Koch FHDW Paderborn Fürstenallee 5 33102 Paderborn Tel.: +49 5251 301-301 E-Mail: eckhard.koch@fhdw.de |