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DAK-Demonstrator

Quelle: DB-AG

Seit 2020 fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) das Projekt „DAK-Demonstrator – Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr“. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch das Konsortium DAC4EU, in dem Eisenverkehrsunternehmen und Wagenhalter aus Europa vertreten sind.

Das Projekt wird in mehreren Projektphasen umgesetzt. Bis Juni 2021 wurden in Phase I umfangreiche Fahr- und Kupplungsversuche mit DAK-Prototypen unterschiedlicher Hersteller auf einem Testgelände durchgeführt. Hier wurde die Funktionsfähigkeit der Kupplungen u. a. im Rahmen von Tests mit verschiedenen Ladezuständen und Geschwindigkeiten, in der Klimakammer sowie Querkraftversuchen erprobt. Über die Projektergebnisse wurde im Dezember 2021 berichtet und diese hier veröffentlicht.

Auf europäischer Ebene wurde im September 2021 durch das European DAC Delivery Programme entschieden, weitere Untersuchungen auf das Scharfenberg bzw. Latch-Type Kupplungsdesign zu fokussieren.

Basierend auf dieser Entscheidung wurde die Phase II des Pilotprojekts von September 2021 bis Dezember 2022 mit den Scharfenberg bzw. Latch-Type Kupplungen der Hersteller Voith und Dellner umgesetzt.

In Phase II stand die Erprobung der DAK im regulären Betrieb des Schienengüterverkehrs im Vordergrund. Ziel war es, die DAK-Prototypen in betrieblichen Situationen und Abläufen zu testen und Erfahrungen über das Einsatzverhalten im realen Betrieb zu gewinnen. Hierzu wurde sukzessive ein Demonstratorzug bestehend aus verschiedenen Wagentypen (Schüttgutwagen, Großraum-Schiebebandwagen, Kesselwagen), mit DAK im Scharfenberg / Latch-Type Design ausgerüstet. Dieser wurde in Rangieranlagen unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Komplexität in Deutschland, Österreich und der Schweiz erprobt. Insbesondere in den Alpenländern konnte auch die Abstellung unter Winterbedingungen sowie in Gefällebahnhöfen getestet werden. Weitere Tests wurden in anderen europäischen Ländern, darunter in Frankreich, Luxemburg, Polen und Tschechien durchgeführt. Hier konnte u. a. das Kuppelverhalten auch unter widrigen Bedingungen, bspw. unter starker Staubbelastung sowie in einem Rotationskipper erprobt werden.

Im Rahmen der Projektumsetzung in Phase II hat sich gezeigt, dass noch vereinzelt Schwachstellen im System Digitale Automatische Kupplung zu finden sind. Dies betrifft u. a. die Funktionsfähigkeit der Elektrokontaktkupplungen, die Kommunikationssysteme, die Pufferstellung sowie die Umsetzung einer Übergangslösung („DAC-ready“). Daher hat das BMDV entschieden, das Projekt bis 30.06.2024 zu verlängern, um den Demonstrator-Zug für gezielte Komponententests nutzen zu können.

Weitere Informationen zum aktuellen Projektstand und dem Projektverlauf können auch über https://www.dac4.eu/ eingesehen werden.

Die Ergebnisse der Phase II wurden in einem Zwischenbericht sowie dazugehörigen Anhängen zusammengefasst und sind untenstehend abrufbar.