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Der Hochlauf der Elektromobilität erfordert insbesondere auch entlang der Bundesautobahnen eine verlässliche, kundenfreundliche und – hinsichtlich Umfangs und Leistung – ausreichende Ladeinfrastruktur. In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Schnellladesäulen an den Rastanlagen der Autobahnen eröffnet. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird aktuell jedoch noch einmal deutlich forciert, sowohl auf den bewirtschafteten Rastanlagen mit Tankstellen als auch auf zahlreichen unbewirtschafteten Rastanlagen. Zudem befindet sich auch Schnellladeinfrastruktur für Lkw in Vorbereitung.
Pkw-Schnellladeinfrastruktur
Bereits seit dem Jahr 2015 wurden zahlreiche bewirtschaftete Rastanlagen mit Ladeinfrastruktur ausgestattet – der technische Fortschritt ermöglichte jedoch schon bald deutlich leistungsstärkere Ladestationen. Im Rahmen der Zuständigkeit der Autobahn GmbH des Bundes soll zeitnah Pkw-Schnellladeinfrastruktur entlang der Bundesautobahn an ca. 600 Standorten realisiert werden: an allen bewirtschafteten Rastanlagen mit Tankstelle und an ca. 200 unbewirtschafteten Rastanlagen.
Auf Grundlage des 2021 verabschiedeten Schnellladegesetzes hat die Autobahn GmbH des Bundes seit dem Frühjahr 2022 mit den wichtigsten Konzessionsnehmern Rahmenvereinbarungen zur weiteren Ausstattung ihrer Standorte mit Schnellladeinfrastruktur geschlossen. Im zugehörigen Ausbauplan ist standortgenau ein Ausbau auf insgesamt rund 3.300 HPC-Ladepunkte mit einer Leistung ≥150 kW für die nächsten Jahre vorgesehen.
Darüber hinaus konnte im Februar 2024 ein Vergabeverfahren abgeschlossen werden, wonach bis Ende 2026 auf 200 unbewirtschafteten Rastanlagen die Realisierung von rund 1.000 HPC-Ladepunkten im Rahmen des Deutschlandnetzes erfolgen wird. Damit ist gewährleistet, dass Schnellladeinfrastruktur an Autobahnen künftig in noch kürzeren Abständen verfügbar ist.
Lkw-Schnellladeinfrastruktur
Auch ein Schnellladenetz für Lkw befindet sich im Aufbau. Eine erste Ausschreibung zu Planung, Errichtung und Betrieb von Schnellladeinfrastruktur für batteriebetriebene Lkw und Busse auf rund 130 unbewirtschafteten Rastanlagen ist im Herbst 2024 gestartet. Das Lkw-Schnellladenetz soll künftig mit insgesamt etwa 350 Standorten an unbewirtschafteten und bewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen den Weg zu einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und verlässlichen Ladeinfrastruktur für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge ebnen und maßgeblich zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr beitragen. Das Lkw-Schnellladenetz wird rund 4.200 Ladepunkte umfassen, darunter MCS- und CCS-Ladepunkte, die den spezifischen Anforderungen des Schwerlastverkehrs gerecht werden.