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Mehrere Lkw stehen auf einem Parkplatz

Quelle: Adobe Stock / Marco2811

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Autobahn GmbH des Bundes arbeiten intensiv daran, die Anzahl an Lkw-Parkständen auf Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen kontinuierlich zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Hierzu hat das BMDV einen 5-Punkte-Plan für besseres Lkw-Parken aufgelegt, um die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lkw-Stellplatzsituation zu bündeln und die Transport- und Logistikbranche zu unterstützen. Der Plan ist erfolgreich und wird stetig weiterentwickelt. Er umfasst folgende Punkte:

1. Realisierung von neuen Lkw-Abstellmöglichkeiten

Der stetige Ausbau der Lkw-Parkkapazitäten an Bundesautobahnen ist und bleibt ein wichtiger Fokus unserer Aktivitäten. Im Rahmen der Bedarfsplanung werden konkrete Projekte zum Neubau sowie zum Um- und Ausbau von vorhandenen Rastanlagen festgelegt und von der Autobahn GmbH umgesetzt. In den Jahren 2018 bis 2023 sind rund 3.300 zusätzliche Lkw-Stellplätze auf den Rastanlagen des Bundes neu errichtet worden. Nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes ist von Anfang 2024 bis Ende 2025 die Umsetzung von rund 45 Rastanlagenprojekten vorgesehen.

Für eine optimale Bedarfsplanung erhebt das BMDV regelmäßig die Anzahl und Entwicklung der vorhandenen Parkmöglichkeiten an und auf Autobahnen. 2023 wurde im Auftrag des BMDV turnusgemäß eine bundesweite Erhebung zur Lkw-Parksituation entlang der Autobahnen durchgeführt und im Anschluss ausgewertet – zum vierten Mal nach 2008, 2013 und 2018.
Die aktuelle Untersuchung wurde von der Autobahn GmbH des Bundes nach einem einheitlichen und standardisierten Erhebungskonzept durchgeführt und von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgewertet.

Nähere Informationen zur Auswertung der Erhebung 2023 gibt es hier.

2. Verstärkter Einsatz telematischer Parkverfahren

Mit Hilfe von telematischen Parkverfahren kann die vorhandene Lkw-Parkfläche auf Rastanlagen durch komprimiertes Parken unter bestimmten Bedingungen um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Das ist insbesondere dort von besonderem Nutzen, wo Randbedingungen einen klassischen Ausbau verhindern, aber dennoch ein besonders hoher Parkdruck besteht. Derzeit sind deutschlandweit vier Anlagen mit einer telematisch gesteuerten Optimierung der vorhandenen Parkflächen auf den Bundesautobahnen in Betrieb. Um den Einsatz telematischer Parkverfahren weiter voranzutreiben, sollen bis Ende 2025 drei weitere Rastanlagen mit telematischen Parkverfahren fertiggestellt werden.

3. Digitale Lkw-Parkstandserfassung

Um die Belegung des Lkw-Parkraums auf den Rastanlagen zu erfassen, entwickelt die Toll Collect GmbH gemeinsam mit der Bundesanstalt für Straßenwesen, dem Fernstraßen-Bundesamt, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, der Autobahn GmbH und dem BMDV einen Stellplatzinformationsdienst auf Basis der Auswertung von Lkw-Mautdaten, mit dem aus Lkw-Positionsdaten Belegungsstände von Lkw-Parkmöglichkeiten zukünftig an sämtlichen Rastanlagen bundesweit ermittelt werden können. Ziel ist es, die Parkplatzsuche zu erleichtern und den Lkw-Parksuchverkehr zu verringern. Die zurzeit laufende Umsetzung des Stellplatzinformationsdienstes soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein.

Nähere Informationen gibt es hier.

4. Effektive Nutzung des vorhandenen Lkw-Parkraums

Durch die effektive Ausnutzung des vorhandenen Parkraums, wie z. B. die Freigabe der Pkw-Stellflächen für Lkw in den Nachtstunden oder das Rückwärtsparken für Lkw, tragen wir dazu bei, mehr Lkw-Parkmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Derzeit sind bereits drei Pilotanlagen mit Stellflächen für das Rückwärtsparken von Lkw unter Verkehr, drei Rastanlagen sollen noch in 2024 und weitere fünf Rastanlagen bis Ende 2026 fertiggestellt werden.
Außerdem werden im Rahmen einer Untersuchung zur Flächenoptimierung auf Rastanlagen Optimierungspotentiale auf bestehenden Rastanlagen ermittelt und sollen bei zukünftigen Rastanlagenprojekten genutzt werden, um eine noch effektivere Ausnutzung des vorhandenen Lkw-Parkraums zu erreichen.

5. Förderprogramm für private Investitionen an Bundesautobahnanschlussstellen

Zur Schaffung von zusätzlichen Lkw-Stellplätzen hat das BMDV im Juli 2021 ein Förderprogramm aufgelegt, das mit einem Volumen von 110 Millionen Euro auf private Investitionen im Nahbereich von Autobahnanschlussstellen für Neu- und Ausbaumaßnahmen bzw. auf die Ertüchtigung von sonstigen Flächen (z. B. Parkflächen auf Betriebshöfen privater Unternehmen) abzielt. Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Lkw-Parksituation im Drei-Kilometer-Radius um Autobahnanschlussstellen.
Bislang konnten so über 2.200 zusätzliche Lkw-Parkstände bewilligt und zu einem erheblichen Teil bereits umgesetzt werden (Stand 11/2024).

Konkret bedeutet das: Es werden nicht nur neue Lkw-Parkstände auf den Rastanlagen des Bundes an den Autobahnen gebaut, sondern erstmals gibt es auch Fördergelder für private Investoren, die Lkw-Stellplätze neben der Autobahn schaffen wollen.

Entsprechende Informationen zur Förderung finden Sie hier.

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Die genannten Maßnahmen belegen die hohe Priorität, die das BMDV dem Ziel, die Anzahl der Lkw-Parkmöglichkeiten weiterhin kontinuierlich zu erhöhen, beimisst. Durch die verstärkte Umsetzung der Rastanlagenprojekte wird der Bedarf an Lkw-Parkständen auf den Autobahnen zukünftig verringert, jedoch nicht vollständig gedeckt werden können. Gerade in Ballungsräumen ist die Anzahl geeigneter Bauflächen entlang der Autobahnen begrenzt und die Nutzungswünsche für die wenigen Flächen sind vielfältig. Deshalb kommt es häufig zu zeitaufwändigen Planungsabläufen, bis Baurecht vorliegt.
Es ist auch Aufgabe des produzierenden Gewerbes und des Handels, bei den Anliefer- und Abholorten für ausreichende Parkmöglichkeiten zu sorgen. Die Kommunen können im Rahmen der Bauleitplanung für entsprechende planerische Vorgaben sorgen. Vor diesem Hintergrund steht das BMDV auch im stetigen Austausch mit Branchenverbänden und Kommunen, um die Parkstandssituation für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer zu verbessern.