
Quelle: BMDV
„Verzögerungen im Betriebsablauf“ – wer mit der Bahn unterwegs ist, kennt diese Durchsage allzu gut. Gemeinsam mit allen Beteiligten ändern wir das jetzt. Bei zahlreichen Generalsanierungen entstehen an alter Stelle robuste und moderne Schienenwege in Form von Hochleistungskorridoren. So können die Züge nach wenigen Monaten wieder störungsfrei und pünktlich rollen. Dafür stellt der Bund in den kommenden Jahren viele zusätzliche Milliarden bereit.
Trotz angespannter Haushaltslage haben wir es geschafft, bei der Schiene nicht zu sparen. Und nicht nur das: Sie bekommt sogar zusätzliche Mittel. Rund 30 Mrd. Euro fließen nach aktuellem Stand in den kommenden Jahren zusätzlich in die deutsche Schieneninfrastruktur. Das ist schon ein großer Teil dessen, was die Deutsche Bahn für die nächsten Jahre als Mehrbedarf von 45 Mrd. Euro errechnet hat. Diese Mittel haben wir in Rekordzeit eingeworben. Auch in Zukunft bleiben wir dran und werden uns in den laufenden Haushaltsverhandlungen für die Schiene einsetzen und den Investitionsrückstau weiter abbauen. So können wir langfristig Sicherheit bieten, damit die Baubranche ihre Kapazitäten hochfahren kann. Mit den zusätzlichen rund 30 Mrd. Euro und den ohnehin eingeplanten 42 Mrd. Euro fließen in Summe mehr als 70 Mrd. Euro in ein nie dagewesenes Konjunkturprogramm.

Quelle: BMDV
Generalsanierung sorgt für schnelle Verbesserungen
Die Gründe für Verspätungen sind oft so simpel wie folgenschwer: Ein einzelnes Signal ist ausgefallen und bremst dutzende Züge aus. Oder eine kleine Reparatur an einer Weiche sorgt für eine Kettenreaktion. Viele Jahre wurde an der Infrastruktur gespart, während das Bahnfahren immer beliebter wurde – für Menschen wie auch für Unternehmen, die ihre Güter auf die Schiene schicken. Darunter litt die Pünktlichkeit der Bahn enorm. Um die Schiene wieder zu stärken, bringen wir die maroden Strecken wieder in Schuss. Und zwar schnell und gründlich.
In der Vergangenheit wurden bei Sanierungsarbeiten nur punktuell einzelne Elemente repariert, und auch nur dann, wenn sie wirklich kaputt oder zu alt waren. Ging kurz nach Abschluss der Bauarbeiten wieder etwas kaputt, konnte die Strecke wieder nicht wie gewohnt genutzt werden. Bei der Generalsanierung ab 2024 ist es ganz anders. Es werden ausgewählte Streckenabschnitte grundsaniert. Das heißt: Alles wird modernisiert, vom Gleisbett über die Signalanlagen bis zu den Oberleitungen. Der Vorteil dieser umfassenden Erneuerung ist, dass der Streckenabschnitt nur einmal gesperrt werden muss.
Statt Verzögerungen werden alle Bahnfahrenden bald Verbesserungen im Betriebsablauf spüren. Was bedeutet bald, dauert das Bauen nicht viele Jahre? Ja, eine Neubaustrecke braucht ungefähr 20 Jahre. So lange können wir aber nicht warten. Deshalb liegt die Priorität auf der Verbesserung bestehender Strecken. Das bringt schnell mehr Kapazität und bessere Ergebnisse für die Qualität und Stabilität des bestehenden Netzes in ganz Deutschland. Voraussetzung sind aber 4.200 Kilometer generalsanierte Bahnstrecken bis 2030. Volle Fahrt voraus in eine gute Zukunft der Schiene!
Diese Korridore werden zuverlässiger und insgesamt mehr Kapazität bieten als zuvor. Die Strecken im künftigen Hochleistungsnetz sind schon heute die Hauptschlagadern des deutschen Eisenbahnverkehrs. Bahnreisende legen hier 9 von 10 Kilometern zurück. Auf der Karte sehen Sie, dass auch Strecken in Ihrer Nähe saniert oder ertüchtigt werden:

Quelle: Deutsche Bahn AG 09/2023
Bis zum Jahr 2030 entsteht somit
- ein Hochleistungsnetz von rund 9.400 km Länge.
- Die Generalsanierung von 4.200 Streckenkilometern sorgt für einen guten technischen Zustand dieses Netzbereiches.
- Die übrigen 5.200 km werden fortlaufend instandgehalten und gepflegt.
Jede Zugfahrt braucht einen Fahrplan. Diesen Fahrplan haben wir auch für die Großprojekte der Generalsanierung. Abfahrt ist einen Tag nach Abpfiff der Fußball-EM in Deutschland.
15. Juli 2024: Generalsanierung der Riedbahn Frankfurt–Mannheim als Pilotprojekt. Bis 14. Dezember komplette Sperrung, um auf rund 70 Kilometern zeitgleich Gleise, Weichen, Signale, Stellwerke und Bahnhöfe zu erneuern und zu modernisieren.

Quelle: BMDV
Investitionen in die Schiene wachsen seit Jahren
Die Schiene bildet einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Politik im BMDV. Das ist nicht erst mit dem Start der Generalsanierung so. In den letzten 10 Jahren sind die Investitionen in die Schiene kontinuierlich gestiegen, der Haushalt 2024 ist mit rund 16,4 Milliarden Euro ein neues Hoch und echter Paradigmenwechsel.

Quelle: BMDV
Der Fokus der Investitionen liegt dabei natürlich auf dem Erhalt der Schieneninfrastruktur: für die Generalsanierung. Dafür steht im Jahr 2024 eine Summe von rund 7,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Für Neu- und Ausbau sind es rund weitere 1,7 Mrd. Euro.

Quelle: BMDV
Schneller Neu- und Ausbau mit Genehmigungsbeschleunigung
Die Generalsanierung steht. Damit es parallel zu und nach den Sanierungen mit dem Aus- und Neubau zügig weitergehen kann, haben wir 2023 ein neues Gesetz verabschiedet. Das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz soll die Planungszeit von neuen Verkehrswegen verkürzen. Für ausgewählte Projekte im Bedarfsplan Schiene wird das „überragende öffentliche Interesse“ festgelegt. Genehmigungsverfahren sollen so und auch durch die Digitalisierung kürzer werden. Mit dem Gesetz zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich geht es außerdem schneller vor Gericht: Dort erhalten große Infrastrukturprojekte Vorrang, sodass schneller entschieden und gebaut werden kann.
Diese Maßnahmen werden an vielen Stellen die Knoten lösen, die in der Vergangenheit Vorhaben verzögerten. So kann schneller gebaut werden und die Allgemeinheit noch früher von der Infrastruktur profitieren.