Standen bislang in erster Linie Design, PS und Kraftstoffverbrauch im Fokus, geht es beim Autokauf mittlerweile zunehmend um digitale Assistenz- und Serviceangebote, mit denen ein Fahrzeug aufwarten kann – bis hin zum autonomen Fahren. Dies und vieles mehr war Gegenstand des Besuches von Bundesminister Volker Wissing auf der IAA Mobitlity.

Bundesminister Volker Wissing:

Die Automobilbranche steht vor großen Herausforderungen. Wir können ihnen etwas entgegensetzen: unseren Mut, unsere Kreativität, die Leidenschaft und Tatkraft der Menschen – sowie die Weitsicht und Innovationskraft unserer Wirtschaft. Wer daran noch zweifelt, dem empfehle ich dringend, die IAA Mobility zu besuchen.

Die Zukunft der Mobilität: E-Autos, E-Fuel und Wasserstoff

Alternative Antriebe sind für die Erreichung der Klimaziele entscheidend. Deutschland will bis 2035 alle Neufahrzeuge emissionsfrei machen und setzt hier unter anderem auf E-Mobilität. Deutsche Hersteller verzeichnen bei den E-Fahrzeugen Zuwächse von über 80 Prozent. Um den Umstieg erfolgreich zu gestalten, ist eine enge Zusammenarbeit von Batteriezellenfertigung bis zur Rohstoffversorgung erforderlich.

Bundesminister Volker Wissing:

Wir müssen zum einen gute, praxistaugliche, bezahlbare Modelle auf dem Markt haben, die auf Kurz- und Fernstrecken überzeugen. Zum anderen muss das Laden eines Autos so einfach wie das Tanken sein.

Gleichzeitig hat sich das BMDV auf EU-Ebene dafür eingesetzt, dass auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die ausschließlich mit CO2 neutralen Kraftstoffen betrieben werden, zugelassen werden dürfen. Denn die Offenheit für verschiedene Antriebsarten stärkt uns gegen die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und Absatzmärkten.

Bundesminister Volker Wissing:

Es gibt auch Wasserstoff und E-Fuels. An beidem wird derzeit enorm viel geforscht und entwickelt. Die Politik ist meines Erachtens gut beraten, nichts davon von vornherein auszuschließen.

Traum vom autonomen Fahren wird bald wahr

Automatisierte Fahrzeuge kommen nach und nach auf die Straßen, etwa mit sogenannten Staupilotsystemen. Und auch der Traum vom autonomen Fahren könnte bald wahr werden. Wir sind als BMDV in Vorlage gegangen und haben den weltweit ersten Rechtsrahmen geschaffen, der den Einsatz fahrerloser Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen ermöglicht. Jetzt freuen wir uns darauf, dass die Hersteller zeitnah erste autonome Fahrzeuge auf den Markt bringen.

Bundesminister Volker Wissing:

Jetzt ist es an den Herstellern, autonome Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, die uns alle überzeugen und begeistern.

KI macht das Autofahren effizienter und angenehmer

Die Künstliche Intelligenz kann in der Autoindustrie in allen Bereichen Effizienz und Ertrag enorm steigern: etwa durch bessere Produktion und Qualitätskontrolle. KI-Roboter können Aufgaben wie Schweißen, Lackieren und Montieren übernehmen. KI kann den Fahrzeugzustand überwachen und frühzeitig mitteilen, dass eine Wartung oder Reparatur nötig ist. Und im Fahrzeug bietet KI Spracherkennung, eine bessere Navigation, eine optimierte Geschwindigkeit, Parkassistenzsysteme und vieles mehr.

Bundesminister Volker Wissing:

KI ist eine Schlüsseltechnologie, um Deutschland gut für die Zukunft aufzustellen – und Daten wiederum sind unabdingbar für KI.

Dabei sind Daten zwingende Voraussetzung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Deshalb haben wir vergangene Woche im Kabinett eine weiterentwickelte Nationale Datenstrategie beschlossen. Diese Strategie zielt auf Fortschritt ab. Fortschritt durch das Bereitstellen und Nutzen von mehr und besseren Daten – und zwar sowohl im öffentlichen Sektor als auch in der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft.

Bundesminister Volker Wissing:

Daten sind der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum und Wohlstand – und damit der Schlüssel, um zuversichtlich unsere Zukunft zu gestalten.

Euro 7 soll nicht behindern

Wir setzen uns für die Verabschiedung einer ambitionierten und umsetzbaren Schadstoffnorm EURO 7 ein und werden dabei Wertschöpfung und Arbeitsplätze berücksichtigen. Für das BMDV sind hierbei Umsetzbarkeit und Technologieoffenheit von besonderem Interesse. In der Übergangsphase zu emissionsfreien Fahrzeugen darf die Marktverfügbarkeit für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nicht durch unverhältnismäßige Anforderungen verhindert werden. Zugleich soll „Euro 7“ nicht durch zu hohe Investitionserfordernisse den notwendigen Markthochlauf von emissionsfreien Fahrzeugen behindern.

Bundesminister Volker Wissing:

Im Moment sehen wir die Gefahr, dass fossile Verbrenner, die ja bis 2035 noch auf den Markt gebracht werden dürfen, durch unverhältnismäßige Anforderungen bei Euro 7 vorzeitig ausgebremst werden. Das müssen wir verhindern.