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Straße mit digital vernetzen Autos

Quelle: StockAdobe / zapp2photo

Es regnet in Strömen. Für den Weg zum Bahnhof nimmt der Pendler nicht wie sonst das Fahrrad, sondern einen selbstfahrenden, elektrisch angetriebenen Shuttlebus. Per App bestellt, holt er ihn zu Hause ab und bringt ihn zum Ziel. Aus dieser Vision soll einmal Wirklichkeit werden. Daran arbeiten viele kluge Köpfe und entwickeln entsprechende Projekte. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das, weil wir von den Chancen des autonomen und vernetzten Fahrens überzeugt sind. Mehr noch: Beim Anwenden und dem Einsatz im Alltag wollen wir international vorne dabei sein.

Selbstfahrende Shuttles spielen dabei eine zentrale Rolle, weil sie zum konkreten Erleben und damit zu Vertrauen und Akzeptanz autonomer Mobilität beitragen. Zugleich werden sie den Nahverkehr sinnvoll ergänzen – in den Städten, aber vor allem auf dem Land, wo ein engmaschiger Nahverkehr oft an wirtschaftliche Grenzen stößt. Damit sind sie ein Baustein für multimodale Mobilität, also für das Verknüpfen verschiedener Verkehrsmittel. Wenn etwa der Pendler mit dem Shuttle am Bahnhof angekommen ist, nimmt er den Zug in die Stadt. Dort steigt er dann für die letzten Kilometer auf ein Leihfahrrad. Der Weg nach Hause wird später in einem elektrisch angetriebenen Carsharing-Wagen zurückgelegt. Alles gesucht und gebucht in einer einzigen, deutschlandweiten App. Da wollen wir hin.

Digitale Lösungen helfen, Mobilität smart und vernetzt, effizient und klimafreundlich zu organisieren – und das perfekt auf die Situation der Menschen zugeschnitten. Aus dem Verkehr sind sie längst nicht mehr wegzudenken. Sie reichen von Mobilitätsapps und Navigationssystemen bis hin zur intelligenten Verkehrslenkung und vernetzten Fahrzeugen. Damit das Entwickeln neuer Anwendungen schwungvoll weitergehen kann, ist ein Rohstoff nötig: Daten. Sie müssen breit verfügbar, leicht zu finden, einfach zugänglich und nutzbar sein. Um das zu erreichen, setzen wir zum Beispiel auf Datenräume sowie die neue Datenstrategie und erarbeiten ein Mobilitätsdatengesetz. Ich bin überzeugt: All das wird zu neuen Innovationen führen.

Um Fortschritt und Offenheit geht es auch bei den Antrieben. Hier gibt es verschiedene Optionen: Elektromobilität mit Batterie, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, erneuerbare Kraftstoffe wie E-Fuels. Jede einzelne Technologie soll so eingesetzt werden, dass sie ihre jeweiligen Stärken ausspielen und optimal wirken kann. Dafür gestalten wir den passenden Rahmen – mit ausgewogener Regulierung, Anreizen und Förderung. Ohne Verbote und Einschränkungen, denn Antriebswende und Klimaschutz gelingen nur, wenn die Menschen mitmachen und nicht abgeschreckt werden.

Was wir außerdem brauchen, sind attraktive, überzeugende und bezahlbare Mobilitätsangebote. Deshalb haben wir das Deutschlandticket eingeführt und werden den ÖPNV mit einem Ausbau- und Modernisierungspakt stärken. Zudem sanieren wir das Schienennetz und setzen den Deutschlandtakt schrittweise um, damit künftig mehr Menschen und Güter mit der Bahn unterwegs sind. Und wir fördern den Radverkehr, machen Deutschland zum Fahrradland. Der Pendler vom Anfang soll zum Beispiel – wenn das Wetter wieder besser ist – auf lückenlosen Radwegen zum Bahnhof kommen und sein Fahrrad dort sicher abstellen können.

So verschieden die Bedürfnisse der Menschen, so vielfältig die Verkehrsmittel – so umfassend ist auch unsere Politik für eine moderne, klimafreundliche Mobilität.

Dr. Volker Wissing MdB
Bundesminister für Digitales und Verkehr

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der Beilage „OPINOMIC Mobilität 07/2023“ erschienen.