
Quelle: BMDV
34 Jahre nach der Deutschen Einheit sind die Arbeiten an den 17 Verkehrsprojekten Deutsche Einheit (VDE) weitgehend abgeschlossen.
Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 bestand die Herausforderung darin, die Netzverbindung der west- und ostdeutschen Bundesländer wieder zu gewährleisten und das Verkehrsnetz im Osten zu modernisieren. Die jahrzehntelange Teilung hatte erhebliche Lücken in der Verkehrsinfrastruktur hinterlassen. Gleichzeitig stehen Verkehrsprojekte weit mehr als nur sinnbildlich für ein Zusammenwachsen und Verbinden von Gesellschaften und Menschen. Eine leistungsfähige und gut ausgebaute Infrastruktur war schon damals der Garant für einen ökonomischen und sozialen Aufschwung und in der Konsequenz für eine Angleichung der sozialen und ökonomischen Lebensverhältnisse.
Die VDE-Projekte bilden das Grundgerüst leistungsfähiger und moderner Verkehrsverbindungen zwischen den west- und ostdeutschen Bundesländern. Sie setzen sich aus neun Schienen- und sieben Autobahnvorhaben sowie einem Wasserstraßenprojekt zusammen.
Mit einem Gesamtvolumen von 46,5 Milliarden Euro wurde 1991 ein Programm geschaffen, welches das Zusammenwachsen der ost- und westdeutschen Bundesländer beschleunigen sollte. Bis Ende 2023 wurden 40,2 Milliarden Euro umgesetzt. Alle noch nicht fertig gestellten Verkehrsprojekte Deutsche Einheit befinden sich im Bau.

Quelle: BMDV
Schiene
Für die neun Schienenprojekte sind Investitionen von insgesamt rund 25,4 Milliarden Euro geplant. Im Zeitraum von 1991 bis Ende 2023 wurden hiervon rund 20,9 Milliarden Euro umgesetzt. Sechs Projekte sind fertiggestellt und in Betrieb.
Die Strecken Hamburg – Büchen – Berlin (VDE Nr. 2), Uelzen – Stendal (VDE Nr. 3), Hannover – Berlin (VDE Nr. 4), Helmstedt – Magdeburg – Berlin (VDE Nr. 5), Ei-chenberg – Halle (VDE Nr. 6) und Bebra – Erfurt (VDE Nr. 7) sind fertiggestellt. Seit September 1998 ist die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den alten und neuen Ländern – von Hannover nach Berlin – in Betrieb (VDE Nr. 4). Mitte Dezember 2004 wurde mit dem Ausbau der Strecke Hamburg – Büchen – Berlin für 230 km/h (VDE Nr. 2) die zweite und mit der Strecke (Nürnberg –) Ebensfeld – Erfurt für 300 km/h (VDE Nr. 8.1) im Dezember 2017 letztendlich die dritte Hochgeschwindigkeits-strecke zwischen den alten und neuen Ländern in Betrieb genommen.
Straße
Für die sieben Autobahnprojekte sind 19,0 Milliarden Euro Investitionsausgaben veranschlagt. Im Zeitraum von 1991 bis Ende 2023 wurden davon rund 17,3 Milliarden Euro eingesetzt.
Insgesamt sind bis Ende 2023 rund 1.945 km neu- und ausgebaute Bundesautobahnen im Rahmen der VDE dem Verkehr übergeben worden. Weitere rund 45 km sind im Bau. Damit sind über 99 % des Projektvolumens für die Straßenprojekte realisiert oder in der Umsetzungsphase. Das gesamte VDE-Straßennetz ist nahezu komplett fertig gestellt.
So ist zum Beispiel die A 2 durchgehend sechsstreifig fertig gestellt, die sechsstreifige Erweiterung des Berliner Süd- und Ostrings (A 10) unter Verkehr.
Die achtstreifige Erweiterung der A 10 (Berliner Südring) zwischen der A 9 und der A 115 ist abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben.
Wasserstraße
Für das Wasserstraßenprojekt VDE 17 sind bis Ende 2023 rund 2,0 Milliarden Euro investiert worden.
Im Bau oder Ausführungsplan sind derzeit noch minimale Streckenabschnitte in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Des Weiteren wird derzeit das Baurecht für die letzten Abschnitte zwischen Brandenburg und Berlin erwirkt.
Details zu den einzelnen VDE-Projekten und ihrem Umsetzungsstand können dem Sachstandsbericht Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, Stand Juli 2024, entnommen werden, der zum Herunterladen zur Verfügung steht.