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Die Ressortforschung dient der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Entscheidungshilfen für die unmittelbare Erfüllung von Fachaufgaben und die Politikgestaltung. Sie hat in den meisten Fällen einen unmittelbaren Praxisbezug und ist daher im Wesentlichen der angewandten Forschung zuzuordnen. Die BMDV-Ressortforschung wird durch sechs Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben und durch die Vergabe von FuE-Projekten durchgeführt. Weitere Oberbehörden im Geschäftsbereich sind ebenfalls in den Vollzug der Forschung involviert. Darüber hinaus fördert das BMDV bei entsprechendem Bundesinteresse in hohem Maße auch Forschungsvorhaben Dritter im Wege der Antragsforschung (Zuwendungsrecht).

Grafik Eigene Forschung

Quelle: BMDV

Weiterhin ist die Ressortforschung auch Impulsgeberin für Dritte (z. B. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Einrichtungen des Bundes, der Länder, kommunale Gebietskörperschaften, Ingenieurbüros, Konsortien/Verbünde). Diese tragen durch ihre Forschung und die hierdurch ausgelösten Maßnahmen wiederum zur Zielerreichung der jeweiligen Forschungsschwerpunkte des Ressortforschungsrahmens bei.

In den jährlich aufzustellenden Ressortforschungsplan werden alle forschungsrelevanten Fachabteilungen des Ministeriums sowie die Ressortforschungseinrichtungen durch die Forschungsbeauftragte des BMDV eingebunden. Grundlage für die Anmeldung ist der strategische Ressortforschungsrahmen mit seinen Forschungsschwerpunkten und Handlungsfeldern. Im Ressortforschungsplan werden die jeweils geplanten Forschungsvorhaben, die im Auftrag des BMDV bzw. seiner Ressortforschungseinrichtungen vergeben werden sollen (Auftragsforschung/Vergaben) sowie die vorgesehenen Forschungsförderungen/-förderrichtlinien, mit denen Dritte durch finanzielle Zuwendungen unterstützt werden können zusammengestellt. Als Planungsgrundlage dient er internen Zwecken und der politischen Beratung. Die Koordinierung der zur Umsetzung anstehenden Einzelmaßnahmen erfolgt über die Koordinierungsdatenbank des Bundes. Förderrichtlinien/Förderaufrufe werden frühzeitig über den Bundesanzeiger bekanntgegeben und in der Zuwendungsdatenbank geführt. Forschungsaufträge werden grundsätzlich über die eVergabe-Plattform des Bundes ausgeschrieben.

Das BMDV deckt mit seiner Ressortforschung eine breite Palette an wissenschaftsbasierten Fachaufgaben ab. Hierzu nehmen die Ressortforschungseinrichtungen neben den originären Fachaufgaben auch ressortbezogene Forschungsaufgaben mit eigenem Personal und Sachmittelaufwand wahr. Darüber hinaus vergeben sie auch Forschungsaufträge und setzen teils auch Forschungsförderung für das BMDV um.

Nachfolgend stellen sich die Ressortforschungseinrichtungen des BMDV vor.

Standorte: Hamburg/Rostock

Automatische Messstation in der Nordsee

Quelle: ©BSH

Unsere Aufgaben:

Das BSH erfüllt Aufgaben auf den Gebieten der Seeschifffahrt, der Hydrographie, der Ozeanographie, der Meeresnutzungen sowie im Meeresumweltschutz. Die Aufgaben auf See umfassen Vermessung, Wracksuche, Meeresumweltüberwachung (Monitoring), Prüfung von Kommunikations- und Navigationsausrüstungen und Forschung. Dafür nutzt das BSH fünf eigene Spezialschiffe. Das BSH betreibt Vorhersage- und Warndienste, erstellt die Raumordnungspläne für die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee, genehmigt Offshore-Windparks und überwacht deren Betrieb. Weiterhin fördert das BSH die deutsche Handelsschifffahrt und deutsche Seeleute als Teil der deutschen Flaggenstaatverwaltung. Bei allen Aufgaben spielen Daten und digitale Informationsprodukte eine zentrale Rolle.

Unsere aktuellen Forschungsthemen:

Mit seiner Forschung unterstützt das BSH die Seeschifffahrt und maritime Wirtschaft, stärkt Sicherheit und Umweltschutz im Seeverkehr, fördert die nachhaltige Meeresnutzung und gewährleistet die Kontinuität qualitätsgesicherter Beobachtungen zum Meereszustand. Aktuelle Forschungsgebiete sind u. a. marine Klimafragen, Meeresumweltschutz, Vorhersage- und Warnsysteme, Fragestellungen im Zusammenhang mit der Offshore-Windenergie, die Entwicklung von zukunftsweisenden Technologien für den sicheren und nachhaltigen Schiffsbetrieb einschließlich Cybersicherheit, für Kommunikation, Navigation und Seevermessung sowie Digitalisierung und Automatisierung. Dabei arbeitet das BSH eng mit Partnerinnen und Partnern aus Forschung, Industrie und Fachbehörden zusammen.

Weitere Informationen:

Webseite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie.

Standort: Koblenz

Ahrmündung bei Sinzig, Rhein-km 629
Ahrmündung bei Sinzig, Rhein-km 629

Quelle: © E. Nilson / BfG

Unsere Aufgaben:

Die BfG ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für Forschung, Begutachtung und Beratung auf den Gebieten Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit sowie Ökologie und Gewässerschutz. Als interdisziplinäre Ressortforschungseinrichtung unterstützt die BfG die Bundesressorts und nachgeordnete Behörden bei der Umsetzung verkehrs- und umweltpolitischer Ziele der Bundesregierung. Das Ziel der BfG-Forschung ist es, die nachhaltige Entwicklung der Bundeswasserstraßen zu fördern und zu unterstützen.

Unsere aktuellen Forschungsthemen:

Die BfG schafft wissenschaftliche Grundlagen für eine sichere und effiziente Schifffahrt unter besonderer Berücksichtigung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Bundeswasserstraßen. Daneben befasst sie sich mit der Erfassung und Bewertung der Biodiversität sowie dem Verständnis steuernder Mechanismen und begleitet forschungsseitig die Erarbeitung gezielter Maßnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung von Lebensräumen im Sinne eines naturnahen Zustandes in und an Bundeswasserstraßen. Hinsichtlich der Auswirkung (z. B. Wasserspiegelanstieg und Extremereignisse) des Globalen Wandels und des Klimawandels auf Binnen- und Küstengewässer werden Anpassungsmaßnahmen entwickelt.

Weitere Informationen:

Webseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde.

Standort: Bergisch Gladbach

duraBASt
Demonstration- und Untersuchungsareal (duraBASt)

Quelle: © Tilke/BASt

Unsere Aufgaben:

Die BASt arbeitet als technisch-wissenschaftliche Einrichtung des BMDV jährlich an über 550 Forschungsprojekten und verknüpft Themenbereiche wie Straßen-, Brücken- und Tunnelbau, Straßenausstattung, Verkehrsmanagement, Sicherheit von Verkehrsteilnehmern und Fahrzeugen, E-Mobilität und Umweltschutz. Darüber hinaus begleitet die BASt die Einführung von nationalen und internationalen Gesetzgebungs- und Harmonisierungsverfahren und wirkt maßgeblich bei der Erstellung von technischen Regelwerken mit. Sie hat eine unverzichtbare Vermittlungsfunktion zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis, Bund und Ländern sowie auf europäischer und nationaler Ebene.

Unsere aktuellen Forschungsschwerpunkte:

Die Straßeninfrastruktur wird auch in Zukunft eine herausragende Rolle für den Güterverkehr und die Mobilität spielen. Die durch Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gestellten Anforderungen müssen bewältigt werden und neue Aufgaben im Straßen- und Verkehrswesen unter der besonderen Berücksichtigung der Digitalisierung entstehen. Die BASt ist eine wichtige Akteurin als Gestalterin von Innovationen und Forschung für die nachhaltige, robuste Straße, die Entwicklung der digitalen Transformation, den Immissionsschutz, die Dekarbonisierung und die Ressourcenschonung, den Einsatz regenerativer Energieerzeugung, das Infrastrukturmanagements, das autonome und vernetzte Fahren sowie den Rad- und Fußverkehr. Ihre ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur wie das Reallabor „duraBASt“ im Autobahnkreuz Köln/Ost macht die Umsetzung zukunftsweisender Impulse in neue Techniken möglich.

Weitere Informationen:

Webseite der Bundesanstalt für Straßenwesen.

Standorte: Karlsruhe und Hamburg

Digitalisierung im Verkehrswasserbau
Digitalisierung im Verkehrswasserbau - Visualisierung am Beispiel der Schleuse Trier

Quelle: © BAW

Unsere Aufgaben:

Als technisch-wissenschaftliche Bundesoberbehörde führt die Bundesanstalt für Wasserbau verkehrswasserbauliche Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Bautechnik, der Geotechnik und des Wasserbaus im Binnen- und Küstenbereich durch. Die Aufgaben der BAW umfassen Beratung und Begutachtung zu den Fragestellungen rund um die Bundeswasserstraßen, die Entwicklung von Methoden und Standards sowie die Bereitstellung von Daten. Interdisziplinäre Forschung und Entwicklung bilden eine wichtige Grundlage für die Erfüllung dieser Aufgaben.

Unsere aktuellen Forschungsthemen:

Die Forschungsschwerpunkte der BAW liegen in Innovationen im Betrieb, der Unterhaltung und im Ausbau der Wasserstraßen für eine leistungsfähige Infrastruktur dieses Verkehrsträgers. Die Entwicklung und Bewertung nachhaltiger Bauweisen und Baustoffe trägt zu einer umwelt- und klimagerechten Gestaltung der Wasserstraßen bei. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Anpassung der Wasserstraßen an die Folgen des Klimawandels und die Optimierung von Verkehrssicherheit und Resilienz der Wasserstraßen. Im Bereich der Fortentwicklung digitaler Anwendungen stehen die Automatisierung in der Mobilität und die Digitalisierung für Planung und Betrieb im Bauwesen im Vordergrund.

Weitere Informationen:

Webseite der Bundesanstalt für Wasserbau.

Standorte: Zentrale in Offenbach + weitere Standorte

DWD-Erde-Klima-Datennetze
Erde-Klima-Datennetz

Quelle: DWD

Unsere Aufgaben:

Als nationaler Wetter- und Klimadienst der Bundesrepublik Deutschland erbringt der DWD meteorologische Dienstleistungen zur Daseinsvorsorge, einschließlich Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge, zur Sicherung der Luft- und Seeschifffahrt und zur Grundversorgung der Bevölkerung.
Die Forschungsaktivitäten im DWD dienen der Verbesserung der Aussagekraft, Relevanz, Nutzbarkeit und Akzeptanz von meteorologischen und klimatologischen Informationen und Dienstleistungen.

Unsere aktuellen Forschungsthemen:

Verbesserung der Beobachtung, Analyse und Modellierung von Wetter, Klima und der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre auf verschiedenen Raum- und Zeitskalen, Untersuchung Wetter und Klima relevanter Prozesse und interdisziplinären Fragestellungen, Entwicklung von Fachverfahren und Wirkmodellen zur Unterstützung des Wetter-vorhersage- und Warndienstes sowie der nutzerbedarfsgerechten Anpassung an den Klimawandel.

Weitere Informationen:

Webseite des Deutschen Wetterdienstes.

beim Eisenbahn-Bundesamt

Standorte: Dresden/Bonn

Testfahrt mit Kühlcontainer im Offenen Digitalen Testfeld
Testfahrt mit Kühlcontainer im Offenen Digitalen Testfeld

Quelle: © DZSF/Angermann

Unsere Aufgaben:

Das DZSF ist die Forschungseinrichtung des Bundes für den Verkehrsträger Schiene und erforscht das Gesamtsystem Schiene unter den Aspekten Wirtschaftlichkeit, Umwelt und nachhaltige Mobilität sowie Sicherheit. Für die Weiterentwicklung des komplexen Systems Bahn werden die Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur, Fahrzeugen, Betrieb sowie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik berücksichtigt. Die Aufgaben des DZSF umfassen die Planung, Koordinierung und Durchführung mehrjähriger Forschungsprojekte als Auftrags- und Eigenforschung sowie den Aufbau eigener Forschungsinfrastruktur. Zudem unterstützt das DZSF nicht nur die hoheitlichen Aufgaben des Eisenbahn-Bundesamtes, sondern auch die Arbeit des BMDV mit wissenschaftlicher Expertise. Die Forschungsergebnisse werden für den Sektor praxisgerecht aufbereitet und unterstützen die Fortschreibung der nationalen und europäischen Regelwerke.

Unsere aktuellen Forschungsthemen:

Das DZSF erforscht vor dem Hintergrund des Klimawandels u. a. die technischen und sozioökonomischen Voraussetzungen der Reaktivierung von Schienenstrecken, die Widerstandsfähigkeit des Schienenverkehrs gegenüber Naturgefahren, die Ausweitung der Kapazitäten vorhandener Infrastruktur durch technische und betriebliche Innovationen und die Weiterentwicklung der Sicherheit des Schienenverkehrs, insbesondere angesichts zunehmender Digitalisierung (Cybersicherheit). Auch der Vorteil der Schiene als umweltfreundlichster Verkehrsträger soll gefestigt und ausgebaut werden. Im Bereich der Forschungsinfrastruktur steht der Aufbau des Offenen Digitalen Testfelds für den Verkehrsträger Schiene im Fokus der Arbeit für die kommenden Jahre.

Weitere Informationen:

Webseite des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahnbundesamt.