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Quelle: Adobe Stock / bidaya

Der Schienenkorridor am Mittelrhein zwischen Bonn und Mainz/Wiesbaden ist ein zentraler Bestandteil der infrastrukturellen Verbindung von der Nordsee bis zum Mittelmeer und als solcher mit einem hohen Aufkommen an Güter- und Personentransporten verbunden.

Um die Bevölkerung im Mittelrheintal aufgrund des Schienenverkehrsaufkommens vom Lärm zu entlasten und gleichzeitig dem Schienenverkehr bessere Verkehrsbedingungen auf dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung zu ermöglichen, setzt sich das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aktiv mit dem Korridor Mittelrhein zwischen Troisdorf und Wiesbaden auseinander und hat verschiedene infrastrukturelle Lösungen auf ihren Nutzen im Verhältnis zu den entstehenden Kosten prüfen lassen.

So wurde im Rahmen der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 bereits eine erste Trassenvariante („Westerwaldvariante“) geprüft. Im Jahr 2021 hat das BMDV zudem eine vertiefende Machbarkeitsstudie beauftragt, um den Planfall „Korridor Mittelrhein: Zielnetz II“ weitere Trassenvarianten zu prüfen und für zukünftige gesamtwirtschaftliche Bewertungen weiter zu optimieren.

In der Studie konnten die beauftragten Gutachter eine modulare und in mehreren Baustufen umsetzbare Streckenführungen entwickeln, die gegenüber der Westerwaldvariante erhebliche Kostenvorteile aufweisen. Neben der Kostenseite wurden gegenüber der BVWP-Methodik zudem auch neue Methoden zur Berücksichtigung von Nutzeneffekten entwickelt. Im Ergebnis konnte beim derzeitigen Verkehrsaufkommen jedoch noch kein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis von den Gutachtern beschieden werden.

Das BMDV wird auf Basis künftiger Verkehrsprognosen die verkehrliche Entwicklung im Blick behalten und die Methodik der Bundesverkehrswegeplanung kontinuierlich an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anpassen. Bis eine wirtschaftlich tragfähige Lösung vorliegt, wird das BMDV weiterhin erhebliche finanzielle Mittel in den Lärmschutz investieren, um die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner entlang des Mittelrheins weiter zu verringern.

Um die lokale und regionale Perspektive stets im Blick zu haben, wurde die Machbarkeitsstudie von einem Arbeitskreis unter Beteilung von Vertretern der betroffenen Länder und der DB Netz AG über zwei Jahre eng begleitet. Die Veröffentlichung des Abschlussberichts wurde zudem am 2. August 2023 mit dem Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ vorgestellt und in einem ersten Ansatz diskutiert. Der Beirat wird das Thema weiter erörtern.

Die Machbarkeitsstudie findet sich hier.