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Volker Wissing mit anderen Personen vor einen Schallschutzwand der Deutschen Bahn

Quelle: BMDV

Die Stärkung des Schienenverkehrs ist notwendig, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht. Doch wenn bis 2030 ein Viertel aller Güter auf der Schiene transportiert und die Verkehrsleistung im Personenverkehr verdoppelt werden soll, dann wird es an deutschen Bahnstrecken laut. "Deswegen wollen wir an den Bahnstrecken in unserem Land 50% der von Schienenlärm betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner durch geeigneten Lärmschutz entlasten", verspricht Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Jetzt investiert der Bund zusammen mit den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz 130 Millionen Euro, um die Bürgerinnen und Bürger im Mittelrheintal nachhaltig vom Schienenverkehrslärm zu entlasten. Dort entstehen insgesamt rund 27 Kilometer Schallschutzwände.

Mittelrheintal: UNESCO Weltkulturerbe soll leiser werden

Das Obere Mittelrheintal ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere Region: Es ist UNESCO Weltkulturerbe und zugleich Teil einer der wichtigsten europäischen Schienenverkehrsachsen für den Nord-Süd-Verkehr. Durch die besondere Lage zwischen Fluss und Berghängen ergibt sich eine schallverstärkende Situation, zudem sind viele Ortsdurchfahrten sehr eng. Deswegen errichtet die Deutsche Bahn (DB) in 20 Kommunen vom rheinland-pfälzischen Leutesdorf bis nach Eltville in Hessen Lärmschutzwände. „Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir mehr Verkehr auf die Schiene verlagern, das Netz ausbauen und erweitern. Diese klimapolitische Notwendigkeit bedeutet für viele Menschen entlang der großen Schienentrassen eine große Belastung. Lärm ist unsichtbar, hat aber unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität der hier lebenden Menschen: Er schreckt auf, er beeinträchtigt die Gesundheit, er raubt einem den Schlaf. Dessen sind wir uns sehr bewusst und investieren darum massiv in den Lärmschutz für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner“, erklärt Volker Wissing vor Ort beim Baustart.

Deutsche Bahn kooperiert mit Ortsansässigen

Beim Baustart in den ersten sechs Orten entstehen jeweils 1,8 Kilometer Lärmschutzwände auf beiden Rheinseiten. In Hessen, rechts des Rheins, beginnen die Arbeiten in Rüdesheim, Erbach, Hattenheim und Oestrich-Winkel, auf der linken Rheinseite in Rheinland-Pfalz in Weißenthurm und Brey. Bei der Planung und Umsetzung des Lärmschutzes ist die DB mit den Anwohnerinnen und Anwohnern über den 2012 gegründeten Beirat Leiseres Mittelrheintal im direkten Austausch. Hier sitzen alle an einem Tisch: Bürgerinitiativen, Vertreter und Vertreterinnen aus Politik sowie der DB. Zahlreiche gemeinsam erarbeitete Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms, die sich nach den jeweiligen Ortsgegebenheiten richten und somit auch das Weltkulturerbe berücksichtigen, wurden bereits erfolgreich umgesetzt. In den letzten Jahren hat die DB beispielsweise bereits sogenannte Schienenstegdämpfer auf rund 52 Kilometern Strecke eingebaut. Diese reduzieren die Schwingungen der Schiene durch vorbeifahrende Züge und somit den Schall.

Lärmschutz an Schienenstrecken

Bund und DB wollen bis 2030 deutschlandweit mehr als 800.000 Anwohnerinnen und Anwohner von Schienenverkehrslärm entlasten. Das sind mehr als die Hälfte aller Anwohnerinnen und Anwohner, die derzeit an belasteten Strecken wohnen. Bis zum Jahr 2050 wird dann für alle Betroffenen der Lärm durch die Schiene gemindert sein. Dazu trägt bereits heute die Umrüstung aller Güterwagen von DB Cargo auf Flüsterbremsen und die Umsetzung des Lärmsanierungsprogramms bei.