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Ein ICE 3 der Baureihe 403 überquert die Aurach bei Emskirchen

Quelle: Deutsche Bahn AG / Claus Weber

Bahngäste bekommen pünktlichere Verbindungen, und Deutschlands Schienen werden leistungsfähiger. Statt kleiner Reparaturen werden ganze Streckenabschnitte generalsaniert und modernisiert. Für mehr Reisekomfort, effizienteren Transport und besseren Klimaschutz.

Deutschlands Schiene ist beliebter als je zuvor, aber nicht ausreichend leistungsfähig. Das Schienennetz wird immer mehr genutzt. Immer mehr Menschen verreisen oder pendeln zur Arbeit, außerdem werden immer mehr Güter auf der Schiene transportiert. Diese Entwicklung trägt langfristig zur Reduktion von C02-Emissionen bei, und damit zur Erreichung unserer Klimaschutzziele.

Mehr Nutzung, mehr Sanierungsbedarf

Durch die erhöhte Nutzung wird das Schienennetz schwer belastet. Zudem sind viele Gleise, Weichen, Brücken und Stellwerke alt und deshalb anfällig für Störungen. Für Bahngäste bedeutet das: Unpünktlichkeit und insgesamt weniger komfortables Reisen. Damit stark belastete Streckenabschnitte wieder mit weniger Einschränkungen genutzt werden können, und hier in Zukunft sogar mehr Züge unterwegs sein können, sollen sie generalsaniert werden.

Grafik: Generalsanierung für die Schiene / Qualität im Komplettpaket

Quelle: BMDV

Generalsanierung statt kleiner Reparaturen

In der Vergangenheit waren Sanierungsarbeiten jedoch manchmal genauso frustrierend wie ein unzuverlässiges Schienennetz. Denn bisher wurden punktuell nur einzelne Elemente repariert, und auch nur dann, wenn sie wirklich kaputt oder zu alt waren. Ging kurz nach Abschluss der Bauarbeiten wieder etwas kaputt, konnte die Strecke wieder nicht wie gewohnt genutzt werden. Dies hat nun ein Ende. Ab dem Jahr 2024 werden ausgewählte Streckenabschnitte grundsaniert. Das heißt: alles wird modernisiert, vom Gleisbett über die Signalanlagen bis zu den Oberleitungen. Der Vorteil dieser umfassenden Erneuerung wird sein, dass der Streckenabschnitt nur einmal gesperrt wird und danach mindestens 5 Jahre nahezu baufrei ist.

Zugstrecken für mehr Verkehr stärken

Manche Strecken müssen besonders sorgfältig saniert werden, und zwar dort, wo sehr viele Züge fahren. Das ist derzeit auf ungefähr 10% des Streckennetzes der Deutschen Bahn der Fall. Jeder vierte Zug befährt diese Strecken. Sie sind jedoch für eine solche Menge an Fahrten nicht ausgelegt und deshalb überlastet. Diese Strecken werden deswegen zukünftig unter anderen Gesichtspunkten betrachtet und zu sogenannten „Hochleistungskorridoren“ aufgerüstet. In diesen gibt es dann zum Beispiel öfter die Möglichkeit, das Gleis zu wechseln oder einen anderen Zug zu überholen. So kann man flexibler auf neue Bauarbeiten oder plötzliche Störungen reagieren Die Digitalisierung spielt auch hier eine große Rolle: mit moderner Technik lassen sich Schienenanlagen auch aus der Ferne überwachen. Mit diesen Daten kann man erkennen, wenn Streckenkomponenten ihre Belastungsgrenze erreichen – und sie reparieren, bevor es zu tatsächlichen Schäden kommt. Das Hochleistungsnetz wird also deutlich zuverlässiger werden.

Bis 2030 soll ein starkes Hochleistungsnetz von 9.400 Kilometern Länge entstehen. Davon werden 4.200 Kilometer im stark befahrenen Teil des Schienennetzes generalsaniert. Auch die restlichen 5.200 Kilometer werden für den zukünftigen Bedarf ertüchtigt. Darüber hinaus werden die Kapazitäten des Netzes durch 350 kleine bis mittlere Maßnahmen erweitert. Es werden außerdem 750 Kilometer neue Gleise gebaut.

Ausweichstrecken zuerst sanieren

Um die Einschränkungen für Reisende und den Güterverkehr durch diese Streckensanierungen möglichst gering zu halten, werden Züge in dieser Zeit auf Ausweichstrecken fahren. Diese Strecken werden vor einer Generalsanierung, die in der Regel mehrere Monate dauert, dann ebenfalls saniert, damit sie der stärkeren Belastung technisch standhalten können. Das Ergebnis: ein gut ausgestattetes Schienennetz ohne Abstriche bei der Reisequalität.

Weitere Informationen zum leistungsstarken Schienennetz finden Sie hier.