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Personen in einem Bahnhof bei einem Interview

Quelle: Kira Hofmann / photothek.de

Bald gibt es noch mehr Bahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen. Darauf einigten sich Vertreter der Deutschen Bahn und der polnischen Eisenbahn PKP beim 5. Deutsch-Polnischen-Eisenbahngipfel in Potsdam. Zusammen mit Vertretern der Verkehrsministerien beider Länder sowie dem Auswärtigen Amt sprachen sie über den Stand diverser Bauvorhaben und Taktverdichtungen im internationalen Verkehr. „Ziel der Bundesregierung ist, die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr bis 2030 zu verdoppeln. Jedes neue Verkehrsangebot – insbesondere solche des Schienenpersonenfernverkehrs – in Deutschland und in Europa wird daher sehr begrüßt,“ betont Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Mehr und bessere Bahnverbindungen von Deutschland nach Polen

Das Ergebnis des Bahngipfels ist eine stärkere Vernetzung zwischen den Nachbarländern. So wird die Fernverkehrsverbindung Berlin–Frankfurt (Oder)–Krakau–Przemyśl künftig doppelt so häufig fahren wie zuvor. Für die bereits heute gut genutzte Fernverkehrslinie Berlin–Posen–Warschau ist der Zweistunden-Takt geplant – mit sechs Zugpaaren täglich und das bereits ab Juni 2023. Für eine Fahrzeit von 90 Minuten zwischen Berlin und Stettin wird die Strecke zwischen Angermünde und der deutsch-polnischen Grenze zweigleisig ausgebaut, elektrifiziert und mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgestattet. Ab 2026 sind die Nahverkehrszüge aus der deutschen Hauptstadt an die polnische Ostsee dann eine halbe Stunde schneller als heute. Michael Theurer begrüßt die Ausweitung und Verbesserung des Angebots ausdrücklich: „Die Vernetzung europäischer Großstädte auf der Schiene ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Verkehrsträgers Schiene in Deutschland und Europa und ein großer Schritt, wenn es darum geht, den Menschen ein nachhaltiges Mobilitätsangebot zu machen.“

Hilfe für die ukrainische Eisenbahn

Die Deutsche Bahn und die polnische PKP helfen auch der ukrainischen Eisenbahn Ukrzaliznytsia (UZ) und den Menschen in der Ukraine. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass hunderttausende Menschen sicher aus den Kriegsgebieten ausreisen konnten. Sie kooperieren ebenfalls bei der Schienenbrücke, über die seit März 2022 humanitäre Hilfsgüter direkt in die vom Krieg betroffenen Gebiete gebracht werden. „Der Schienensektor ist durch die Auswirkungen des Ukrainekriegs vor enorme Herausforderungen gestellt“, erklärt Michael Theurer, der auch Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist. „Die Schiene zeigt derzeit, was sie alles leisten kann und was für eine zentrale Rolle sie im Verkehrssystem hat. Sie beweist, dass sie systemrelevant und sicherheitsrelevant ist. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir persönlich wieder zusammenkommen und gemeinsam nach Lösungen suchen.“