
Quelle: Krimmling, Jürgen, Fahrerassistenzsysteme zum energiesparenden Fahren – Vortrag zur mofair Vorstandssitzung, Berlin, 17.01.2018
Projektbeschreibung
Das Kernziel des vorliegenden Projektes FAS-D war es aufzuzeigen, welche Daten für ein Fahrerassistenzsystem (FAS) im Eisenbahnbereich heute schon verwendet werden und zu analysieren, welche zusätzlichen Daten für die Anwendung in einem FAS noch einen weiteren Nutzen bringen können. Der Zielzustand sollte dabei eine möglichst vollumfängliche Vernetzung verschiedener FAS untereinander sowie mit Leitstelle und Infrastruktur ermöglichen. Erst mit einer vollständigen Vernetzung lassen sich Energieeinsparungen, Verspätungsabbau sowie eine Kapazitätsmaximierung der befahrenen Strecken realisieren, wodurch ein Mehrwert sowohl für Infrastrukturbetreiber als auch für Verkehrsunternehmen entsteht.
Ergebnisse und Wirkung
Für die Bearbeitung dieses Projektes wurde zunächst der derzeitige Entwicklungszustand von bestehenden FAS aufbereitet. Des Weiteren wurden mit den beteiligten Projektpartnern Experteninterviews, Triebfahrzeugführerbefragungen und eine Literaturrecherche durchgeführt, um die Erfahrung sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis zu berücksichtigen. Die aktuell in FAS verwendeten Daten wurden im Anschluss nach Verfügbarkeit, Qualität und Nutzbarkeit kategorisiert.
Für die Erweiterung der bestehenden FAS zu einem vFAS wurde zuerst eine entsprechende Systemdefinition aufgestellt. Hierfür wurden Funktionen, die durch eine Vernetzung möglich werden, identifiziert und beschrieben. Darauf aufbauend wurde geprüft, welche Daten und Informationen für die Realisierung dieser Funktionen zusätzlich benötigt werden.
Zur Validierung und Potenzialabschätzung konnten zuletzt betriebliche Szenarien in Anlehnung an das Netz der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH simulativ auf die Auswirkung verschiedener Assistenzstufen untersucht und ein Verbesserungspotential abgeschätzt werden. Als Vergleichsszenarien wurden die folgenden betrachtet:
- Folgefahrt von zwei Zügen
- Überholung an einem Bahnhof
- Zugkreuzung an einem Bahnhof
Auf Grundlage dieser Simulationen wurden fahrdynamischen Berechnungen möglich, mit denen unter anderem die Energieverbräuche verschiedener Szenarien unter Berücksichtigung der Fahrzeiten und Streckentopologie sowie der vorhandenen Sicherungstechnik ermittelt werden konnten.
Im Anschluss erfolgte eine Bewertung und Validierung der Ergebnisse mit den Projektpartnern sowohl aus der Entwicklersicht als auch der Anwendersicht. Auf dieser Basis konnten so Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die die Integration der sinnvoll einzubeziehenden Daten berücksichtigen.
Weiterführende Information
Meirich, Christian und Flamm, Leander und Krimmling, Jürgen und Jäger, Bärbel (2019) Betriebliche Optimierung des Eisenbahnbetriebs mittels vernetzter Fahrerassistenzsysteme.
- Konferenzvortrag: IRSA - International Railway Symposium Aachen; Institute of Transport Science. International Railway Symposium Aachen (IRSA) 2019, 26.-28. Nov. 2019, Aachen.
- ETR - Eisenbahntechnische Rundschau (03/20), Seiten 24-29. DVV Media Group. ISSN 0013-2845
Verbundkoordinator | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Institut für Verkehrssystemtechnik, Braunschweig
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Projektvolumen | 128.797 € (davon 76 % Förderanteil durch BMDV) |
Projektlaufzeit | 09/2019 – 11/2020 |
Projektpartner | INAVET - Institut für angewandte Verkehrstelematik GmbH, Dresden
Ostdeutsche Eisenbahn GmbH, Berlin
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Ansprechpartner | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Dr. -Ing. Christian Meirich Tel.: +49 531 295-3824 E-Mail: christian.meirich@dlr.de |