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Lankabel in Ports

Quelle: Adobe Stock / xiaoliangge

Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 allen Haushalten die Möglichkeit zu geben, sich an ein Glasfasernetz anzuschließen. Bereits 2025 sollen 50% aller Haushalte diese Möglichkeit haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist der Ausbau der Netzebene 4 (NE4) – so lautet der Fachbegriff für den Glasfaserausbau innerhalb von Gebäuden.

Daher sieht die Gigabitstrategie der Bundesregierung vor, einen Sachstandsbericht über den Anschluss von Mehrfamilienhäusern und die Errichtung von Inhouse-Infrastrukturen zu erstellen. In diesem Rahmen wurde die Aconium GmbH beauftragt, in einer Studie zum Glasfaserausbau auf der NE4 Hindernisse und Bedingungen für einen erfolgreichen Glasfaserausbau in Deutschland aufzuzeigen. Dazu wurden Experteninterviews mit Telekommunikationsnetzbetreibern und -diensteanbietern sowie der Wohnungswirtschaft und weiteren Branchenbeteiligten geführt.

Die Studie zeigt die derzeitigen Marktbedingungen auf und benennt mögliche Hindernisse. Dazu werden die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Ausbaustrategien der Telekommunikations- und Wohnungsunternehmen dargestellt, die sich unter anderem in der Umsetzung und den Finanzierungsmöglichkeiten unterscheiden.

Zu den von der Studie beleuchteten Hindernissen zählen unter anderem, dass TK- und Wohnungswirtschaft sich zwar beide dem Ziel des Glasfaserausbaus verpflichtet fühlen, jedoch unterschiedliche (wirtschaftliche) Interessenlagen haben, die eine für den NE4-Glasfaserausbau notwendige Kooperation erschweren. Eine weitere Herausforderung sind die bestehenden Kupfernetz- und Koaxialkabelinfrastrukturen, die das Interesse an Glasfaseranschlüssen beim Endverbraucher mindern können. Neben den fehlenden Open-Access-Möglichkeiten sind die bestehenden Infrastrukturen ein relevanter Grund, der den Anreiz zum Glasfaserausbau auch auf Seiten der Wohnungsanbieter hemmt.

Aus Sicht der Bundesregierung ist ein effizienter NE4-Glasfaserausbau wichtig, um die Konnektivitätsziele der Gigabitstrategie zu erreichen. Zur Unterstützung dieses Ausbaus nimmt die Bundesregierung die Studienergebnisse zum Anlass, die darin aufgeworfenen Problemlagen in Form von Workshops mit Branchenvertretern zu diskutieren. Des Weiteren werden Änderungen der rechtlichen Handlungsoptionen geprüft.