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Schiefergebirge

Quelle: Sven Lemnitzer

Key Facts/Steckbrief:

  • Förderprogramm: Weißen-Flecken-Förderprogramm
  • Orte: Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge (Lehesten, Gräfenthal, Probstzella), Thüringen
  • Gesamtfinanzierung: 8.862.176,00 Euro
  • Bundesförderung: 6.203.523,00 Euro
  • Landesförderung: 2.658.653,00 Euro
  • Kommunaler Eigenanteil: wird vollständig vom Land übernommen
  • Neue Anschlüsse: 2.531 Haushalte, 116 Unternehmen und 5 Schulen
  • Erschließung: 54 Tiefbau-, 366 Glasfaser- und 101 Leerrohrkilometer

Projektbeschreibung

Im Herzen des Thüringer Schiefergebirges, zwischen Fachwerk und Schieferfassaden, mitten im Naturpark, wird der Breitbandausbau vorangetrieben. Die Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge, bestehend aus den Gemeinden Lehesten, Gräfenthal und Probstzella, hat sich der Aufgabe angenommen, die Region mit einer flächendeckenden und leistungsfähigen Breitbandanbindung zu versorgen. Die anspruchsvolle Topografie sowie die geringe Bevölkerungsdichte machen dieses Projekt dabei besonders herausfordernd.

Der Gemeinschaftsvorsitzende Robert Heerwagen erklärt:

Mit dem Breitbandausbau in der Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge ist es gelungen, über 2.500 Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz anzuschließen. Hierbei war besonders dringlich, Ortsteile zu erschließen, die weder an das Mobilfunknetz noch ausreichend über das bestehende Festnetz auf Kupferkabelbasis angeschlossen waren. Herausfordernd bei der Umsetzung des Ausbauprojektes war insbesondere die Siedlungsstruktur bedingt durch die Topographie des Schiefergebirges -6.000 Einwohner in 30 Ortsteilen auf einer Fläche von 146,7 km².

Mit Unterstützung des Weiße-Flecken-Förderprogramms und einer Gesamtfinanzierung von über 8,8 Millionen Euro wurde im Frühjahr 2021 der Ausbau gestartet. In der Zwischenzeit sind rund 2.500 Haushalte, 116 Unternehmen und fünf Bildungseinrichtungen an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen worden. 

Geografische Barrieren überwinden 

Das Ausbauprojekt im Schiefergebirge zeichnet sich durch seine innovative Herangehensweise an die lokalen Herausforderungen aus. Die Region ist geprägt von tief eingeschnittenen Tälern und Gebirgszügen, die den Ausbau erschweren. Trotz der topographischen Herausforderungen wurde zielstrebig daran gearbeitet, den Bürgerinnen und Bürgern ein leistungsfähiges Breitbandnetz zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz von alternativen Verlegemethoden sorgte dafür, dass der Ausbau nicht nur kosteneffizient durchgeführt wurde, sondern auch relativ störungsfrei für die Anwohner verlief. Darüber hinaus konnte der Ausbau durch das Micro-Trenching-Verfahren schnell voranschreiten. Bei dieser Verlegemethode wird ein acht bis zehn Zentimeter schmaler Schlitz in die Asphaltdecke gefräst, um Glasfaserkabel in geringer Tiefe entlang vorhandener Straßen und Wege zu verlegen, und nach Verlegung der Rohrleitungen wieder verschlossen. In Bereichen, in denen der klassische Tiefbau durch topografische Gegebenheiten erschwert war, wurde auf die Verlegung von Glasfaser in bereits vorhandenen Abwasserkanälen zurückgegriffen. Um alle Einwohner der 32 Orte, Ortsteile und Siedlungsgebiete im teils schwer zugänglichen südlichen Saaletal mit einem modernen Hochgeschwindigkeitsnetz auszustatten, wurden 366 Kilometer Glasfaser- und 101 Kilometer Leerohrtrassen verlegt.  

Zukunftsfähigkeit durch Breitband

Der Breitbandausbau im Schiefergebirge hat die digitale Kluft zwischen Stadt und Land erfolgreich geschlossen. Privathaushalte, Bildungseinrichtungen und Unternehmen profitieren nun von einer schnellen Internetverbindung, wodurch die Attraktivität der Region als Wohn- und Wirtschaftsstandort weiter steigt. Die Orte der Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge sind dank des Ausbaus zukunftsfähig und bieten ihren Bewohnern und Unternehmen neue Chancen und Perspektiven.

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Auch in der Stadt Zeulenroda-Triebes stellt die Topografie beim Breitbandausbau eine besondere Herausforderung dar: Im Rahmen ihres ambitionierten Ausbauprojektes gilt es trotz Mittelgebirgslandschaft und umliegender Gewässer über 375 Kilometer Glasfaser zu verlegen.

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