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Eisenhuettenstadt mit Getreidespeicher, Kanalbruecke und Stahlwerk, Oder-Spree-Kanal, Luftaufnahme, Wasserstrasse, Brandenburg, Deutschland

Quelle: Adobe Stock / Jana Schönknecht

Key Facts/Steckbrief

  • Förderprogramm: Weiße-Flecken-Förderprogramm
  • Ort: Landkreis Oder-Spree, Brandenburg
  • Gesamtfinanzierung: 46.095.179,00
    Bundesförderung: 27.657.107,00
    Landesförderung: 15.561.732,00
    Kommunaler Eigenanteil: 2.876.340,00
  • Neue Anschlüsse: 9.386 Haushalte, 528 Unternehmen und 67 Institutionen
  • Erschließung: circa 4.552 Glasfaser- und 681 Leerrohrkilometer

Projektbeschreibung

Der Landkreis Oder-Spree, bekannt für seine landschaftliche Schönheit und historischen Städte, steht vor einem digitalen Wandel. Nachdem in 33 Ämtern, Gemeinden und Städten eine Unterversorgung mit schnellem Internet festgestellt wurde, investieren Bund, Länder und Kommunen im Rahmen des Weiße-Flecken-Förderprogramms über 46 Millionen Euro, um diese Lücken zu schließen.

Breitband für private Haushalte und lokale Wirtschaft

Im Rahmen des Markterkundungsverfahrens wurde bei etwa 40 Prozent der Haushalte und Gewerbebetriebe im Landkreis Oder-Spree ein Bedarf an schnellerem Internet festgestellt. Die sogenannten weißen Flecken – Anschlüsse, die mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde versorgt sind – liegen meist in Randgebieten von Ortslagen außerhalb der Zentren. Aber auch in den Städten des Landkreises gibt es Versorgungslücken.

Da sich privatwirtschaftliche Ausbauaktivitäten für die Telekommunikationsunternehmen nicht überall rentieren, erweitert der Landkreis sein Breitbandnetz mit Unterstützung der Bundesförderung. Insgesamt sollen im Rahmen des Weiße-Flecken-Förderprogramms 9.386 Haushalte und 528 Unternehmen einen Glasfaseranschluss erhalten. Damit zeichnet sich das Förderprojekt nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem auch durch seine Bedeutung für die Menschen in der Region aus.

Auch die überregionale Wirtschaft profitiert vom Ausbau. Ein Beispiel dafür ist das integrierte Hüttenwerk ArcelorMittal Eisenhüttenstadt. Mit einer Jahresproduktion von bis zu 2,5 Millionen Tonnen Rohstahl und 2.700 Mitarbeitenden zählt es zu den größten industriellen Unternehmen in Ostbrandenburg. Etwa 60 neue Anschlüsse sollen das Gewerbegebiet künftig mit schnellem Internet versorgen.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Bis Ende 2025 soll der Breitbandausbau im Landkreis abgeschlossen sein. Zu Beginn der Bauphase ergaben sich verschiedene Herausforderungen. Zahlreiche Trinkwasserschutzgebiete sowie Hochwasser- und Überflutungsgebiete entlang der unteren Spree und der Oder-Neiße sowie Altlastverdachtsflächen in Gewerbegebieten, beispielsweise in Eisenhüttenstadt und Grünheide, erschwerten die Tiefbauarbeiten.

Der Ausbau wird in der Gigabitförderung 2.0 fortgeführt

Der Landkreis Oder-Spree zeigt großes Engagement, um die digitale Infrastruktur trotz der während der Ausbauphase entstandenen Herausforderungen zu stärken und die Region zukunftsfähig zu machen. Das Ausbauvorhaben steigert nicht nur die Attraktivität als Wohnstandort, sondern stärkt auch die Position als Wirtschaftsstandort. Deshalb bleibt der Landkreis Oder-Spree weiter dran – und führt den Gigabitausbau im Rahmen der Gigabitförderung 2.0 fort. Auch hier hat der Landkreis ein Förderprojekt gestartet, über das weitere 812 Privatadressen und 66 Unternehmen mit Glasfaser versorgt werden.

Auch zukünftig wird der Landkreis Oder-Spree den flächendeckenden und vollumfänglichen Glasfaserausbau mit einer Kombination aus gefördertem und privatwirtschaftlichem Ausbau durch die Versorgungsunternehmen weiter forcieren. Für den Landkreis Oder-Spree geht man positiv davon aus, dass das vom Bund angestrebte Ziel, eines vollständigen Glasfaserausbaus bis 2030, vorfristig erreicht wird., so Kay Noack, Breitbandverantwortlicher des Landkreises Oder-Spree.

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Im benachbarten Bundesland Sachsen fördert der Landkreis Meißen in einem ähnlich großen Ausbauvorhaben den Breitbandanschluss. Auch hier standen die Baumaßnahmen vor topografischen Herausforderungen. Neben der Elbe erforderten vor allem Weinberge und bewaldete Gebiete die Anwendung verschiedenster alternativer Verlegungsmethoden.

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