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Stadtansicht von Steinfurt im Münsterland (NRW)

Quelle: Adobe Stock / MCM

Projektbeschreibung

Key Facts/Steckbrief:

  • Förderprogramm: Weiße-Flecken- und Graue-Flecken-Förderprogramm
  • Ort: Landkreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen
  • Gesamtfinanzierung: 136.384.201,00 €
    Bundesförderung: 68.328.062,00 €
    Landesförderung: 56.477.025,00 €
    Kommunaler Eigenanteil: 11.579.114,00 €
  • Neue Anschlüsse: 13.055 Haushalte, 1.725 Unternehmen und 47 Schulen

Der Kreis Steinfurt liegt im Norden von Nordrhein-Westfalen und umfasst 24 Gemeinden. Damit ist er flächenmäßig der zweitgrößte Kreis im Bundesland und zählt rund 448.000 Einwohner. Nachdem der Kreis Steinfurt schon früh auch durch die Bundesförderung die sogenannten weißen Flecken (Versorgung < 30 Mbit/s) erschließen konnte, werden aktuell die grauen Flecken (Versorgung < 100 Mbit/s) gigabitfähig erschlossen. Trotz der hervorragenden Zusammenarbeit bleibt auch hier die Herausforderung, 100 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen Zugang zu den Gigabitnetzen zu ermöglichen. Einen Weg, wie dies gehen kann, zeigten vier Kommunen aus dem Landkreis im Februar 2023. Durch effiziente interkommunale Zusammenarbeit bauen Neuenkirchen, Nordwalde, Saerbeck und Wettringen für mehr als 300 Haushalte und Unternehmen in den Außenbereichen Glasfasernetze. Der Ausbau erfolgt im Rahmen eines sogenannten Upgrades, das heißt innerhalb eines bestehenden und nun erweiterten Förderprojekts. Durch die Fortführung eines bestehenden Projekts können Kosten und Zeit eingespart werden. Die strukturierte Vorgehensweise, der überlegte und koordinierte Mix aus eigenwirtschaftlichem, etwa 80 Prozent werden privatwirtschaftlich ausgebaut, und gefördertem Ausbau wird für eine fast flächendeckende Gigabitversorgung im Kreis Steinfurt bis 2025 sorgen. Der Glasfaserausbau im Kreis Steinfurt stärkt die lokale Wirtschaft. Über 80 Prozent von den beauftragten Tiefbauunternehmen stammen aus der Region, wodurch die Wertschöpfung im Kreis gehalten werden kann. Bei einigen Projekten wurde zudem ein lokaler Wettbewerb initiiert – ein Paradebeispiel für den Ausbau und ganz im Sinne des EU-Beihilferechtes und der KMU-Förderung vor Ort, also der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen.

Ein weiteres Beispiel für schnellen und gut organisierten Glasfaserausbau im Kreis Steinfurt ist die Stadt Emsdetten. Sie zählt 35.000 Einwohner, besitzt einen stark zersiedelten Außenbereich und kleine Bauernschaften. Emsdetten etablierte im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts einen digitalen Markplatz für Unternehmen, der für Vernetzung rund um die Glasfaserinfrastruktur sorgt. Dabei arbeitet die TKRZ Stadtwerke GmbH unter dem Projektnamen „Glasfaserstadt Emsdetten“ mit der lokalen Wohnungswirtschaft Hand in Hand. Wenn man alle Ausbauerfolge und Ziele zusammenfasst, werden fast 94 Prozent aller Adressen eigenwirtschaftlich erschlossen und im Rahmen der Weißen-Flecken-Förderung zusätzlich die zersiedelten Außenbereiche über den geförderten Ausbau abgedeckt. Nach Abschluss der verbindlich erklärten eigenwirtschaftlichen Ausbaumaßnahmen sowie des Förderprojekts werden 100 Prozent aller Adressen in Emsdetten mit Gigabit-Geschwindigkeit versorgt sein. Emsdetten ist nicht nur das erste Projekt im darauffolgenenden Graue-Flecken-Förderprogramm in NRW, es ist auch eines der Schnellsten. Knapp 15 Monate dauerte es vom ersten Förderantrag über die Bewilligung bis zum Baustart im März. Das Auswahlverfahren wurde in Rekordzeit durchgeführt. Ein Grund dafür ist ein sehr guter Austausch zwischen allen Beteiligten auf Kreisebene, welcher Synergien ermöglicht und den Ausbau beschleunigt.