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Kohlanbau im Karolinenkoog in Dithmarschen im Hintergrund sieht man Windräder

Quelle: Adobe Stock / Hans Peter Denecke

Key Facts/Steckbrief

  • Förderprogramm: Weiße-Flecken-Förderprogramm
  • Ort: Landkreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein
  • Gesamtfinanzierung: 60.000.000,00 €
    Bundesförderung: 30.000.000,00 €
    Landesförderung: 15.000.000,00 €
    Kommunaler Eigenanteil: 15.000.000,00 €
  • Neue Anschlüsse: 4.891 Haushalte
  • Erschließung: rd. 680 km Glasfaser- und Leerrohrkilometer

Projektbeschreibung

Der Breitbandausbau im Landkreis Dithmarschen biegt auf die Zielgerade ein. Im April 2024 gab der Breitband-Zweckverband Dithmarschen mit einem Spatenstich in der Gemeinde Süderheistedt den symbolischen Startschuss für die digitale Zukunft in den ländlichen Außengebieten des Kreises. Diese werden jetzt mit Glasfaser versorgt. Der Zweckverband hat es sich seit seiner Gründung 2012 zur Aufgabe gemacht, eines der größten Infrastrukturprojekte im Landkreis umzusetzen. 2012 schlossen sich die Kommunen zum Breitband-Zweckverband Dithmarschen zusammen, mit dem Ziel, flächendeckend Glasfaseranschlüsse für alle Haushalte bereitzustellen. Seit 2016 haben die Stadtwerke Neumünster im Auftrag des Zweckverbands nahezu 95 Prozent des Netzes ausgebaut. Der erste Spatenstich für den Ausbau des Kreises Dithmarschen erfolgte am 9. März 2016 in Schafstedt.

Dank Bundesförderung Ausbau möglich

Der Ausbau wurde in zwei Gebiete unterteilt, ein Kerngebiet und ein Außengebiet. In einigen Ausbaugebieten ist der der Ausbau nahezu abgeschlossen, wenige letzte Hausanschlüsse sind noch offen. Andere Bereiche haben auch hier mit Herausforderungen zu kämpfen, wo u. a. der Trassenbau zwar zu 100 Prozent fertiggestellt ist, aber dann die Hausanschlüsse ins Stocken gerieten.

Besonders in den ländlichen Gebieten, hilft die Bundes- und Landesförderung bei der Finanzierung des Ausbaus. Die Kosten für den Breitbandausbau belaufen sich auf etwa 60 Millionen Euro. 30 Mio. Euro übernimmt der Bund, 15 Mio. Euro das Land Schleswig-Holstein. So können weitere 4.891 Anschlüsse mit Glasfaser versorgt werden.

Dithmarschen, im Westen Schleswig-Holsteins zwischen Steinburg und Nordfriesland gelegen, wird begrenzt durch die Nordsee, die Eider und die Elbe sowie den Nord-Ostsee-Kanal. Die Region war lange Zeit von Landwirtschaft und Kohlanbau geprägt. Mit rund 80 Millionen Kohlköpfen ist Dithmarschen das größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet Deutschlands. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 95 Einwohnern pro Quadratkilometer. In den letzten 100 Jahren kamen jedoch Erdölförderung, Fremdenverkehr und Windenergieanlagen hinzu.

Erfolg dank enger Zusammenarbeit

Nach europaweiter Ausschreibung wurde im Jahr 2015 mit den Stadtwerken Neumünster (SWN) GmbH ein Partner für die nächsten 25 Jahre gefunden. SWN plant, realisiert und verkauft die passiven Komponenten des Glasfasernetzes an den Verband. Der Verband verpachtet das Netz im Gegenzug wieder an SWN für 25 Jahre. Dieses Modell ermöglicht den Ausbau und die Finanzierung des Netzes. Schnelles Internet ist nicht nur für die Landwirte und Existenzgründer in der Region wichtig. Im Rahmen des Programmes „Businessland Dithmarschen“ sollen auch verstärkt Online-Shops gegründet werden. Auch hier bei dem Projekt in Dithmarschen wurde wieder deutlich, dass ein erfolgreicher Glasfaserausbau nur durch ein kooperatives und professionelles Zusammenarbeiten verschiedener Akteure möglich ist.

So übernimmt die Infratech Bau GmbH mit Zweigstelle in Bondelum (Kreis Nordfriesland) die Tiefbau- und Montagearbeiten. Für die Planungen ist die Wasser- und Verkehrs-Kontor GmbH (WVK) in Neumünster verantwortlich. Die Ingenieure ermittelten geeignete Trassen für die Leerrohre auf einer Länge von rund 680 Kilometern. Dabei mussten sie mögliche Anschlusspunkte für die Glasfaserleitungen berücksichtigen und notwendige Genehmigungen für das Queren von Bahngleisen, Gewässern und Straßen einholen.

Der Vorsteher des Zweckverbandes Harm Schloe dankt allen Beteiligten, die das Projekt umsetzen und fasst zusammen:

Ohne die Fördermittelzusagen wäre der Breitbandausbau in den ländlichen Gebieten wirtschaftlich nicht umsetzbar. Mit Abschluss der Arbeiten in eineinhalb Jahren wird es in Dithmarschen keine ‚weißen Flecken` bei der Glasfaserversorgung mehr geben.

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Ebenfalls im Norden der Republik, genauer im Norden Nordfrieslands läuft der Gigabitausbau auf Hochtouren. Dank der Kombination aus Bundesförderung und privatwirtschaftlichem Glasfaserausbau können die Menschen im nördlichsten Landkreis Deutschlands, im Kreis Nordfriesland, mit Gigabitgeschwindigkeit ins Internet. Der Ausbau der Region, die von Tourismus, Deichen, Schafen und Windrädern geprägt ist, verläuft dabei vorbildlich und gilt als Leuchtturmprojekt.

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