
Quelle: Medifly Drohne
Problemstellung
Im Zuge medizinischer Eingriffe kann es notwendig werden, dem Patienten Gewebeproben zu entnehmen, die noch während der Operation durch einen Pathologen untersucht werden müssen. Da nicht jedes Krankenhaus über ein entsprechendes Labor verfügt, werden die Proben mittels Blaulichtfahrt in die Pathologie eines anderen Krankenhauses transportiert. Für die Dauer des Transports und der Befundung wird die Operation unterbrochen und erst wieder fortgesetzt, wenn das Ergebnis vorliegt. Somit wirkt sich die Transportzeit direkt auf die OP-Dauer aus.
Projektziel
Im Vorhaben wurde die Umsetzbarkeit eines automatisierten, drohnenbasierten Gewebetransportes zwischen zwei städtischen Krankenhäusern demonstriert. So sollte gezeigt werden, dass der Einsatz von Drohnen die Transportzeit verringern kann. Die resultierende Verkürzung der Operations- und Narkosezeiten würde so nicht nur die Kosten für die Krankenhäuser senken, sondern auch direkt dem Patientenwohl dienen. Darüber hinaus ist das Vorhaben Teil der Hamburger UAM-Aktivitäten und ist Modellprojekt zur Untersuchung von Drohneneinsätzen im urbanen Umfeld.
Durchführung
Am 05.02.2020 konnten sechs Testflüge erfolgreich durchgeführt werden. Die Flüge erfolgten im Hamburger Stadtgebiet und innerhalb der Kontrollzone des Hamburger Flughafens. Die Strecke von etwa 5 km flog das unbemannte Luftfahrzeug automatisiert unter Aufsicht von Streckenposten, die entlang der Route aufgestellt waren. Im Vordergrund standen die Auswahl eines geeigneten Gerätes, Ermittlung einer genehmigungsfähigen Flugroute sowie die Abstimmung mit den Stakeholdern wie Flugverkehrskontrollstelle, Landesluftfahrtbehörde und Hubschrauberstaffeln.
Verbundkoordinator | ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH, Hamburg |
Projektvolumen | 359.443,52 € (davon 64,3 % Förderanteil durch BMDV) |
Projektlaufzeit | 06/2019 – 02/2020 |
Projektpartner |
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Ansprechpartner | Bundesministerium für Digitales und Verkehr Referat DP 20 |