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Quelle: Adobe Stock / envfx

Digitalisierung der Bundesfernstraßen

Die Bundesfernstraßen (Bundesautobahnen und Bundestraßen) werden schrittweise mit Glasfaserinfrastrukturen ausgestattet, die auch Grundlage für das 5G-Mobilfunknetz sind. An der Bundesautobahn A7 hat die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (kurz DEGES) eine Mustertrasse eingerichtet, an der Baustandards für die Errichtung von digitalen Infrastrukturen an den Bundesfernstraßen entwickelt und erprobt werden. Ziel ist es, dass bei Neu- und Ausbauvorhaben an Bundesautobahnen und Bundesstraßen einheitliche bauliche Voraussetzung geschaffen werden, um Glasfaserinfrastrukturen legen zu können. Auf Grundlage digitaler Infrastrukturen an Bundesfernstraßen kann der Straßenbetrieb optimiert werden. Fahrende erhalten beispielsweise schneller Informationen zu Baustellen und Staus. Zusätzlich werden Voraussetzungen geschaffen, dass der 5G-Mobilfunkausbau an den Bundesfernstraßen voranschreitet und bisher unversorgte Siedlungsgebiete entlang der Verkehrswege einen Glasfaseranschluss erhalten können (sogenannte Mitnutzung der Straßeninfrastruktur).

Zur Beschleunigung des Ausbaus von 5G-Mobilfunk an Bundesfernstraßen sind schnelle Antragsverfahren zur Genehmigung von Mobilfunkstandorten entlang von Bundesfernstraßen notwendig. Zusätzlich muss geprüft werden, welche baulichen Infrastrukturen an den Bundesfernstraßen für den Ausbau von Glasfaser und 5G-Mobilfunk genutzt werden können (beispielsweise Brücken, Schächte, Schilderbrücken). Das BMDV hat Arbeitsgruppen mit der Mobilfunkwirtschaft und entsprechende Projekte initiiert. Alle großen Mobilfunkanbieter haben mit der Autobahn GmbH eine enge Zusammenarbeit vereinbart, sodass die Bundesautobahnen schnell flächendeckend mit 5G-Mobilfunk versorgt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der DEGES.

Digitalisierung der Bundesschienenwege

Im Hinblick auf die anstehende Modernisierung des bahneigenen Funksystems GSM-R werden neue Mobilfunkmasten und eine Glasfaser-Infrastruktur entlang der Bahnstrecken benötigt. Daneben steigen die Anforderungen der Zugreisenden an die Mobilfunkversorgung für das Arbeiten und Streamen mit Gigabit-Datenraten stetig an.

Mit Blick auf eine schnelle Umsetzung der digitalen Schiene müssen Bahn-, Mobilfunk und Funkmastbranche bestmöglich zusammenwirken. Gemeinsam in dem vom BMDV geförderten Projekt GINT „Gigabit Innovation Track“ wird der erste 5G-Mobilfunkkorridor in Mecklenburg-Vorpommern zur 5G-Mobilfunkversorgung über spezielle Funkmasten entlang der Gleise errichtet.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Bahnstrecke Hamburg–Berlin soll Deutschlands Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug werden. Auf einer der wichtigsten Städteverbindungen Deutschlands sollen Bahnreisende dank lückenloser 5G-Ausleuchtung künftig in bester Qualität telefonieren und surfen können.

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Auch im Erzgebirge/Sachsen ist zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg das Digitale Testfeld Bahn mit einer 5G-Forschungsinfrastruktur entstanden. Es wird dabei helfen, den modernen digitalen Bahnverkehr und Bahnbetrieb in Deutschland mitzugestalten und maßgeblich voranzubringen. Der Bund hat hier rund 18 Mio. Euro investiert. Auf dem Testfeld werden praxisnahe Testszenarien im Bereich Digitalisierung und Automatisierung des Bahnsystems durchgeführt. Digitale Ausrüstungen, Vernetzung und digitale Prozessabläufe sind Voraussetzung für den automatisierten Bahnbetrieb. Technologien der Streckenbeobachtung zur Erkennung von Objekten und Hindernissen im Fahrweg können erforscht und erprobt werden. Sie sind unter anderem eine Voraussetzung für das automatisierte Fahren auf der Schiene.

Digitalisierung der Bundeswasserstraßen

Das Datennetz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verbindet Sensorik und Liegenschaften an den Bundeswasserstraßen. Es bildet die Grundlage, um digitale Dienste für die Schifffahrt und Logistikbranche anbieten zu können.

Aktuell besteht dieses leistungsgebundene Datennetz aus ca. 3.200 Kilometern Glasfaser und 5.300 Kilometern Kupferkabel. Hinzu kommen Richtfunkverbindungen. Dieses Datenetz wird für die Weiterentwicklung digitaler Systeme und die steigenden Anforderungen an Bandbreite und Datensicherheit fortlaufend ausgebaut.

Digitale Angebote im Binnen- und Seebereich benötigen auch ein hochverfügbares Mobilfunknetz entlang der Wasserstraßen, damit während der Fahrt auf die Informationsportale und Meldesysteme der WSV zugegriffen werden kann. Die WSV und die Schifffahrt sind dabei auf die Mobilfunkprovider angewiesen. Für den Ausbau der modernen Telekommunikationsnetze und auch den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur stellt die WSV Flächen und vorhandene Netzinfrastruktur zur Verfügung.

Ein vernetzter, kompatibler und sicherer Datentransfer ist ein entscheidender Faktor im Rahmen der nationalen, europäischen und globalen Digitalisierung. Die WSV beteiligt sich intensiv daran. Das bereits gut ausgereifte und europaweit stark genutzte Webportal für die Binnenschifffahrt „EuRIS“ ist ein gutes Beispiel dafür.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der WSV.