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Bürgerinnen und Bürger möchten sich sicher sein, dass sie überall eine stabile und schnelle Verbindung ins Internet haben. Mit dem Gigabit-Grundbuch können sie den Mobilfunkausbau in Ihrer Region besser verstehen und überblicken. Gleichzeitig hilft es Unternehmen, Bund, Ländern und Gemeinden, den Ausbau effizienter voranzutreiben. Was genau ist das Gigabit-Grundbuch, wie funktioniert es und für wen ist es interessant? Wir geben einen Überblick.
Was ist das Gigabit-Grundbuch?
Das Gigabit-Grundbuch der Bundesregierung ist ein zentraler Zugang zu allen Informationen über die digitale Infrastruktur in Deutschland. Es richtet sich an verschiedene Nutzergruppen: die Öffentlichkeit, am Ausbau beteiligte Unternehmen und die öffentliche Verwaltung. Sie können Daten, Karten, Grafiken oder Berichte in unterschiedlicher Detailtiefe einsehen und nutzen, zum Beispiel: Wie ist die Mobilfunkversorgung in meiner Region? Wo wird dank Bundesförderung gebaut?
Das Gigabit-Grundbuch ist Teil der Gigabitstrategie der Bundesregierung und ein zentrales Instrument für einen flächendeckenden Gigabitausbau bis 2030. Für die Qualität der Daten und die Weiterentwicklung der Funktionen ist die Zentrale Informationsstelle des Bundes (ZIS) der Bundesnetzagentur (BNetzA) verantwortlich.
Welche Vorteile bietet das Gigabit-Grundbuch?
Ein effizienter Ausbau braucht eine gute Datengrundlage, um Entscheidungen für Investitionen effizienter, schneller und besser zu treffen. Mit den im Gigabit-Grundbuch gebündelten Informationen wird der Glasfaser- und Mobilfunkausbau erleichtert. Netzbetreiber und Kommunen können damit zum Beispiel geeignete Ausbaugebiete und vorhandene Infrastrukturen wie Leerrohre oder Masten identifizieren.
Auch für die Bürgerinnen und Bürger bietet das Gigabit-Grundbuch mehr Übersicht und Transparenz über die digitalen Infrastrukturen in Deutschland. Sie können sich über den aktuellen Stand des Mobilfunkausbaus informieren. Außerdem können sie die Versorgung von verschiedenen Mobilfunkanbietern vergleichen oder Funklöcher melden.
Welche Daten sind verfügbar?
Das Gigabit-Grundbuch besteht derzeit aus sechs Diensten. Vier davon – der Breitbandatlas, das Mobilfunk-Monitoring, die Breitbandmessung und die Funkloch-Karte – stehen der Öffentlichkeit frei zur Verfügung. Der Infrastrukturatlas und die Analyseplattform bieten zugangsgeschützte Informationen für berechtigte Nutzerinnen und Nutzer aus Unternehmen, Bund, Ländern und Kommunen, denn sie enthalten besonders schützenswerte Informationen.
Für die Öffentlichkeit:
- Breitbandatlas: Eine interaktive Karte zeigt, welche Bandbreiten und Techniken für die Datenübertragung zur Verfügung stehen. Die Daten lassen sich deutschlandweit bis auf die Ebene eines Rasters von 100 x 100 Metern abrufen.
- Mobilfunk-Monitoring: Die Karte zeigt die Flächenabdeckung getrennt nach Netzbetreibern mit den Mobilfunkstandards 2G, 4G, 5G und 5G Standalone (5G SA).
- Breitbandmessung: Mit der Breitbandmessung können Nutzerinnen und Nutzer die Leistungsfähigkeit ihres Internetzugangs ermitteln. Die Messung kann fürs Festnetz mit einer Desktop-App am Rechner oder fürs Mobilfunknetz mit der Funkloch-App am Smartphone durchgeführt werden.
- Funkloch-Karte: Die Karte enthält die von den Nutzerinnen und Nutzern per Funkloch-App erfassten Netzverfügbarkeiten. Die Ergebnisse werden aggregiert in Form von Waben dargestellt.

Quelle: BMDV
Für die am Netzausbau Beteiligten:
- Infrastrukturatlas (ISA): Das zentrale Informations- und Planungstool für den Gigabitausbau in Deutschland enthält Lagedaten zu den für den Ausbau relevanten Infrastrukturen wie Leerrohre oder Trägerinfrastrukturen.
- Analyseplattform: Das Informations- und Analysetool bietet Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus der öffentlichen Verwaltung Zugang zu detaillierten Informationen aus den Bereichen Festnetz- und Mobilfunkversorgung, öffentliche Förderung und Infrastruktur.
Woher stammen die Daten?
Die Plattform ist auf genaue und aktuelle Daten angewiesen. Diese stammen aus verschiedenen Quellen. In den Breitbandatlas und das Mobilfunk-Monitoring fließen beispielsweise die Daten der Telekommunikationsunternehmen ein, sodass ein umfassendes Bild der Breitband- und Mobilfunkversorgung in Deutschland entsteht. In die Funklochkarte bringen die Nutzerinnen und Nutzer selbst Daten ein: Ihre Messungen helfen der Bundesnetzagentur, ein genaues Bild über die tatsächlich wahrgenommene Versorgung zu erhalten.