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Laptop mit Wetterdaten auf einer Transportbox vor Schaltschränken

Quelle: EZMW

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) ist eine unabhängige internationale Organisation, die von 23 europäischen Mitgliedstaaten und 11 kooperierenden Staaten getragen wird. Hauptsitz ist in Reading (Vereinigtes Königreich) mit Niederlassungen in Bologna (Italien) und Bonn. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) leistet als federführendes Ressort aus seinem Haushalt die deutschen Beiträge zum EZMW.

Aufgaben

Das EZMW ist weltweit führend in der globalen computergestützten Wettervorhersage und ein zentraler Bestandteil der europäischen Infrastruktur im Bereich Wettervorhersage und Klimaforschung. Als zugleich operationelle und forschende Organisation betreibt das EZMW das weltweit größte Datenarchiv für numerische Wettervorhersagen. Dies ermöglicht nicht nur die Erstellung der weltweit genausten Wettervorhersagen im kurz-, mittelfristigen und jahreszeitlichen Bereich für nationale Wetterdienste, sondern auch die Entwicklung von komplexen Modellen für die Zusammensetzung des interaktiven Systems Erde. 

Als wichtiger Akteur im Copernicus-Programm der Europäischen Union (EU) bietet das EZMW qualitätsgesicherte Informationen über den Klimawandel, die Atmosphärenzusammensetzung sowie über Überschwemmungen und Brandgefahren. Zudem nimmt das Zentrum bei Entwicklung eines digitalen Erdzwillings im Rahmen der EU-Initiative „Destination Earth“ eine zentrale Rolle ein.

Flaggen des EZMW und zahlreicher europäischer Länder auf einem Konferenztisch

Quelle: EZMW

Standort in Deutschland

Um dies auch nach dem Brexit fortsetzen zu können, benötigte das EZMW mit seinem Hauptsitz in Großbritannien einen neuen Standort innerhalb der EU. Den anschließenden Standortwettbewerb hat Deutschland im Jahr 2020 gewonnen und konnte so das EZMW, als eine der profiliertesten internationalen Organisationen im Bereich Meteorologie und Erdbeobachtung, für den Standort Bonn gewinnen. Neben dem für 2027 als bezugsfertig geplanten Neubau erwartet das EZMW in Bonn eine ausgezeichnete Anbindung an die hiesige Forschungs- und Wissenschaftslandschaft im Herzen Europas, mit kurzen Distanzen zu seinen strategischen Partnern in Brüssel (EU-KOM) und Darmstadt (EUMETSAT). Übergansweise ist das EZMW gegenwärtig im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz untergebracht. Die Europäische Union bezuschusst im Rahmen der Brexit Adjustment Reserve (BAR) hier einen Teil der Ausstattung in der Zwischenunterkunft sowie einen Teil der Planungsdienstleistungen für den EZMW-Neubau.

Geplanter EZMW-Campus in Bonn

Quelle: Visualisierung: Render Vision, Entwurf: SL/A Architekten