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Bild einer Seilbahn / Seilbahn über den Rhein bei Koblenz Rheinland Pfalz Deutschland

Quelle: Adobe Stock / Thomas Otto

Die meisten Menschen werden Seilbahnen vom Ski- oder dem Wanderurlaub kennen. Als öffentliches Verkehrsmittel in Deutschlands Städten kommen sie dagegen noch nicht zum Einsatz. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) möchte Kommunen, die Seilbahnen als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) realisieren wollen, deshalb mit einem Leitfaden "Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr" unterstützen. Heute wurde er veröffentlicht.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing:

Seilbahnen sind ein zuverlässiges, bewährtes und nachhaltiges Verkehrsmittel. Urbane Seilbahnen können Hindernisse wie Hügel, Flüsse oder Trassen überwinden, Lücken im ÖPNV-Netz schließen, bestehende Linien verlängern und neue Wohn- oder Gewerbegebiete anbinden. Sie sind klimafreundlich und platzsparend. Mit unserem Leitfaden geben wir Kommunen, die dieses Potenzial nutzen wollen, konkrete Hilfestellung bei der Realisierung von Projekten - von der Idee über die Planung und den Bau bis zum Betrieb. Er zeigt, wie urbane Seilbahnen auch in Deutschland eingesetzt und in das Nahverkehrsnetz integriert werden können.

Der Bau urbaner Seilbahnen ist kostengünstig und geht schneller als bei anderen Verkehrsträgern. Grund ist, dass die benötigte Infrastruktur aus Stationen und Stützen vergleichsweise mit geringem Aufwand und auf kleiner Fläche errichtet werden kann. Urbane Seilbahnen gibt es zum Beispiel im französischen Toulouse oder im bolivianischen La Paz, das mit zehn Linien das größte Netz der Welt hat.

Der Leitfaden gibt Hinweise für eine frühzeitige Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, um von Beginn an eine breite Akzeptanz der Projekte zu fördern. Er wurde gemeinsam mit dem Verkehrswissenschaftlichen Institut Stuttgart und dem Planungsbüro Drees & Sommer erarbeitet.

Das BMDV hat darüber hinaus bereits weitere Voraussetzungen für urbane Seilbahnen geschaffen: Sie sind bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten mit Bundesmitteln förderfähig - durch Aufnahme in das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Ihre Wirtschaftlichkeit kann nun einfacher berechnet werden. Grundlage ist die überarbeitete und kürzlich veröffentlichte neue "Standardisierte Bewertung" von Verkehrswegeinvestitionen im öffentlichen Personennahverkehr.

Der Leitfaden "Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr" finden Sie hier.